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US-Soldaten stürmen Moschee
02.01.2004









Wie Reuters am Freitag berichtete, haben US-Soldaten am Donnerstag die sunnitische Moschee al-Tabool in Baghdad gestürmt und fünf Stunden lang durchsucht.

Nach US-Angaben wurden dabei größere Mengen an Waffen und Munition gefunden, was vom Imam der Moschee, Abdulsatar Al-Janabi, aber bestritten wurde. Während die USA behaupten, mehrere Stangen Sprengstoff, Handgranaten, AK-47-Gewehre, Abschußvorrichtungen für Panzerfäuste und tausende Schuß Munition gefunden zu haben, wurden seinen Angaben zufolge nur einige wenige Waffen gefunden. "In jeder Moschee im Irak haben wir leichte Waffen für die Selbstverteidigung", sagte er. "Sie behaupten, es sei ein Arsenal an Waffen, aber es ist nur zur Selbstverteidigung."

Brigadegeneral Mark Kimmit, ein Sprecher des US-Militärs, sagte: "Wir kennen die Anschuldigungen, daß Koalitionsstreitkräfte Seiten aus dem Koran gerissen hätten... Aber ich kann Ihnen versichern, das der größtmögliche Wert darauf gelegt worden ist, die Heiligkeit der Moschee zu respektieren."

Die Darstellung al-Janabis dagegen läßt hieran allerdings Zweifel aufkommen.

"Amerikanische Soldaten betraten die Moschee mit Schuhen an ihren Füßen und mit Maschinengewehren in den Händen", sagte er gegenüber Reuters.

Und weiter: "Sie trampelten auf den heiligen Koran, verprügelten einige Gläubige und stahlen Computer und eine Spendenkiste."

Dieses Vorgehen, das tatsächlich keinerlei Respekt vor der Moschee erkennen läßt, hat dazu geführt, daß am Freitag über 1.000 Gläubige vor der Moschee gegen das Vorgehen der USA mit Rufen wie "Amerika ist der Feind Gottes" protestierten.

Selbst wenn die Razzia in der Moschee wie von den USA behauptet tatsächlich gerechtfertigt war, ist die Art der Durchführung in keinem Fall zu rechtfertigen. Es mag für amerikanische Soldaten zwar schwer vorstellbar sein, für einen Einsatz die Kampfstiefel auszuziehen, dies wäre aber eine der "kleinen Gesten", die den Irakern zeigen würden, daß sie tatsächlich von ihren Besatzern respektiert werden.

Die hier gezeigte - und absolut übliche - Vorgehensweise der US-Soldaten andererseits führt nur zu einem weiteren Verhärten der Fronten.





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