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Reuters fordert Untersuchung
13.01.2004









Wie der britische Guardian am Dienstag berichtete, hat die Nachrichtenagentur Reuters als Reaktion auf die Gefangennahme mehrerer ihrer Journalisten und ihrer schlechten Behandlung durch US-Soldaten im Irak nun eine formelle Beschwerde im Pentagon eingereicht.

Die Journalisten waren nicht nur von US-Soldaten beschossen worden, als sie Aufnahmen von der Absturzstelle eines abgeschossenen US-Hubschraubers machen wollten, nachdem sie daraufhin geflüchtet waren wurden sie auch gefangengenommen und drei Tage lang festgehalten. Während ihrer Gefangenschaft wurden sie brutal behandelt und erniedrigt, berichtete der Neffe von Salem Ureibi, einem der Gefangengenommenen.

US-Soldaten haben seinen Onkel gezwungen sich auszuziehen und ihm befohlen, sich seinen Schuh in den Mund zu stecken. "Er protestierte, daß er ein Journalist ist, aber sie stecktem ihm den Schuh trotzdem in den Mund. Außerdem haben sie sein Bein verletzt. Einer der Soldaten sagte ihm: 'Wenn Du nicht die Schnauze hälst, ficken wir Dich'", erzählte er. Und weiter: "Seine Behandlung war sehr erniedrigend. Er ist sehr traurig. Er ist außerdem wegen des Beins im Krankenhaus behandelt worden."

Tatsächlich war gerade das Stecken eines Schuhs in den Mund Ureibis für diesen sehr erniedrigend. Im Irak gilt es als sehr starkes Zeichen der Abscheu, jemanden oder auch nur sein Bild mit einem Schuh zu schlagen.

Weiterhin mußten sich die Journalisten mit Säcken über dem Kopf stundenlang mit erhobenen Händen und den Handflächen an der Wand in ihrer Zelle hinstellen.

"Sie wurden drei Tage lang brutal behandelt, verängstigt und erniedrigt", so eine Quelle. "Es war ziemlich hartes Zeug. Es gab geistige und körperliche Mißhandlungen."

"Man fragt sich, was einfachen Irakern passiert", fügte er hinzu.

Das US-Militär hat zwar mittlerweile seine anfängliche Forderung, Reuters solle die Beschwerde "fallen lassen" anscheinend aufgegeben, es ist aber kaum zu erwarten, daß die von Brigadegeneral Mark Kimmit angekündigte Untersuchung für die betreffenden Soldaten zu ernsten Folgen führen wird. Auch die Tötung mehrerer Journalisten im Irak durch US-Soldaten ist für die Soldaten bisher immer ohne Folgen geblieben.





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