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Nichts neues im Irak
15.02.2004









Wie eine AP-Meldung vom Sonntag zeigt, hat sich an der Reaktion von angegriffenen US-Soldaten im Irak, eine Mischung aus Panik und Rücksichtslosigkeit, immer noch nichts geändert.

Am Sonntag sind in der irakischen Hauptstadt Baghdad zwei US-Konvois angegriffen worden.

Augenzeugenberichten zufolge wurde ein Konvoi bestehend aus einem militärischen Humvee und zwei zivilen Geländewagen von irakischen Widerstandskämpfern beschossen. Einer der Geländewagen geriet in Brand und den Berichten nach zogen Soldaten drei Ausländer aus dem Geländewagen, es war aber nicht klar, ob diese verwundet oder tot waren.

Fast zur gleichen Zeit wurde ein Konvoi des US-Militärs nur einen Kilometer entfernt mit einer Bombe angegriffen. Nach US-Angaben wurden hierbei zwar keine US-Soldaten verletzt, diese eröffneten allerdings wie schon häufig berichtet ungezielt das Feuer in alle Richtungen. Hierbei wurde nach Angaben von Mitarbeitern des Krankenhauses Al-Nur mindestens ein Iraker getötet und 6 weitere verletzt.

"Ich fuhr in der Nähe des US-Konvois, als ich eine Explosion hörte. Dann eröffneten die US-Soldaten ungezielt das Feuer" sagte Kadhum Salih, der in der linken Hand verwundet wurde.

Der Vorfall zeigt ein weiteres Mal, daß die US-Soldaten nicht in der Lage sind, auf eine Bedrohung angemessen zu reagieren - die Bombe hatte nicht einmal zu Verletzten geführt und eine weitere Bedrohung existierte nicht - und offenbar kein Interesse daran haben, die irakische Bevölkerung zu schützen. Derartiges Verhalten, über das in den irakischen Zeitungen meist ausgiebig berichtet wird, trägt sicherlich nicht dazu bei, die Einstellung der Iraker gegenüber den Besatzern zu verbessern.

Dabei muß sich der Vorwurf allerdings vorrangig an die Führungsebene und nicht an die einzelnen Soldaten richten. Die Soldaten, zum großen Teil schon seit fast einem Jahr der ständigen Bedrohung durch Angriffe ausgesetzt und für die Eroberung und nicht die sichernde Besetzung eines Landes ausgebildet, stehen unter starkem Druck, was sich auch in der steigenden Zahl von Selbstmorden bemerkbar macht. Andererseits ist aber auch nicht zu vergessen, daß es sich beim US-Militär - noch - um eine Freiwilligenarmee handelt.





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