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"Gib auf, wir haben Deine Frau."
16.02.2004









"Gib auf, wir haben Deine Frau." - Ein Satz, dem man, je nach Weltanschauung oder auch bevorzugtem Kinogenre mit dem Chicago der 30er Jahre, Rußland oder auch einigen südamerikanischen Ländern in Verbindung bringen würde.

In jedem Fall aber hat dieser Satz nichts mit einem rechtsstaatlichen Vorgehen, umso mehr aber mit Erpressung und Entführung zu tun.

Am Sonntag zeigte der arabische Sender Al-Jazeera ein weiteres Mal in einem Bericht, daß dieser Satz mindestens ebenso häufig im Irak angewendet wird.

Dies geschieht allerdings nicht im Rahmen der immer häufiger werdenden Entführungen - hier ist das gewünschte Tauschgut immer noch finanzieller Natur - sondern durch das US-Militär. Wird bei einer Durchsuchung statt des gesuchten vermutlichen Widerstandskämpfers nur dessen Frau gefunden, so wird diese im Austausch für einen Zettel mit diesem Satz mitgenommen.

Es wird vermutet, daß sich dutzende irakische Frauen aus diesem Grund in US-Gefangenschaft befinden, auch wenn dies von Unteroffizier Robert Cargie in Tikrit bestritten wurde.

"Das ist absolut nicht wahr. Wir verhaften und nehmen gefangen Personen aufgrund von Informationen und Geheimdienstinformationen, daß diese Person an Anti-Koalitions-Aktivitäten beteiligt ist. Wir nehmen diese Personen unabhängig vom Geschlecht ins Visier und tun unser bestes, sie gefangenzunehmen", sagte er.

Dr. Muzhir al-Dulaymi, der Sprecher der "Liga zur Verteidigung der Rechte des irakischen Volkes" hat gegenüber Al-Jazeera allerdings gesagt, daß die Organisation "die Angelegenheit der Ehefrauen von Verdächtigen mit den US-Streitkräften besprochen hat."





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