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USA will noch lange im Irak bleiben
20.02.2004









Amerikanische Beamte sind der Ansicht, daß die Anwesenheit von US-Soldaten im Irak noch mehrere Jahre lang notwendig sein wird, berichtete AP am Freitag.

Hochrangige Pentagon-Beamte zeigten sich am Donnerstag zuversichtlich, daß eine zukünftige irakische Regierung nach der Machtübergabe durch die USA der Anwesenheit von US-Soldaten zustimmen werden.

Der Chefsprecher des US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld, Larry Di Rita, sagte gegenüber Journalisten, daß das Pentagon "ziemlich zuversichtlich glaubt", daß die meisten Iraker den US-Standpunkt akzeptieren würden, daß amerikanische Soldaten notwendig seien, um einen "Übergang zur Demokratie" zu sichern.

Die Grundlage hierfür "wird entwickelt", sagte Di Rita, ohne näher hierauf einzugehen.

"Ich glaube, daß man sich ziemlich einig ist, daß die Koalition hinsichtlich der fortgesetzten Sicherheit im Irak viel zu bieten hat", sagte er. Und weiter: "daß Leute im Irak das verstehen und wollen, daß die Koalition weiterhin an der Sicherheit beteiligt wird."

General Richard Myers, Vorsitzender der Versammlung der Stabschefs, wollte zwar keine genauen Angaben zur zeitlichen Dauer oder personellen Stärke dieser weiterführenden Besatzung unter anderem Namen machen, General Peter Schoomaker, der Stabschef der US-Army, hatte gegenüber dem US-Kongreß kürzlich gesagt, daß zu Planungszwecken von 100.000 Soldaten für mindestens zwei Jahre ausgegangen wird.

Da kaum davon auszugehen ist, daß die US-Führung dermaßen blind gegenüber der Stimmung der irakischen Bevölkerung ist, als daß sie tatsächlich glauben könnte, daß diese einer Fortführung der Besatzung - nur unter einem anderen Namen - zustimmen würde, ist davon auszugehen, daß die USA sich sicher sind, ausreichend Einfluß auf die zukünftige Regierung des Iraks ausüben zu können.

Dies kann auch als weiterer Anhaltspunkt dafür gewertet werden, daß die wahren Ziele der Besetzung des Iraks bisher nicht erreicht worden sind, da anzunehmen ist, daß die Angriffe auf US-Soldaten spätestens dann stark zunehmen werden.

Bisher haben insbesondere hochrangige shiitische Geistliche zur Zurückhaltung aufgefordert, einerseits um den Besatzern "eine Chance zu geben", andererseits aber auch mit dem angekündigten Ende der Besatzung Ende Juni.

Gerade der höchste Geistliche, Ayatollah Ali al-Sistani, beginnt in letzter Zeit allerdings schon, einen deutlichen Konfrontationskurs mit den USA einzuschlagen, so fordert er unnachgiebig die Durchführung allgemeiner Wahlen vor der Machtübergabe, um so die zukünftige Regierung durch das Volk zu legitimieren, was von den USA - mittlerweile mit Unterstützung der UN - als nicht durchführbar abgelehnt wird.

Für den Fall, daß nicht zumindest innerhalb kürzester Zeit nach der Machtübergabe Wahlen im Irak stattfinden, drohte er in einem Spiegel-Interview damit, die Shiiten im Irak zum Widerstand aufzurufen. "Das Volk weiß, wie es sich zu verhalten hat", sagte er. Plakate, die das Volk zur Intifada aufrufen, seien bereits gedruckt und lägen im ganzen Land zur Verteilung bereit.





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