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Rassismus in Israel - Nachtrag
07.02.2004









Bezugnehmend auf den Artikel "Rassismus in Israel" vom 24. Dezember letzten Jahres hat der in Jerusalem lebende Journalist Ulrich W. Sahm im Forum der NTV-Website am 11. Januar einen Beitrag mit dem Titel "Eine völlig irre Geschichte" veröffentlicht, in dem er den auf einem Artikel des britischen Guardian beruhenden Bericht als grundlegend falsch bezeichnet.

Am gleichen Tag sandte Herr Sahm den Text seines Forumsbeitrags auch in einer E-Mail an Freace.de.

Da der Forumsbeitrag Sahms vermehrt als "Beweis" der Unrichtigkeit des Berichts herangezogen wird und dies vermehrt zu Nachfragen geführt hat, folgen hier einige Anmerkungen zu dem Beitrag.

In dem Beitrag bezeichnet er Kav La'Oved, die den Artikel des Guardian-Autors Conal Urquhart ebenfalls veröffentlicht hatte, als "Arbeiter Vermittlergesellschaft". Wie ein kurzer Blick auf die Website der Organisation schon zeigt, handelt es sich aber in Wahrheit um eine Organisation, die dem Schutz der Rechte der "benachteiligsten Arbeiter", insbesondere von Gastarbeitern und Einwanderern, verschrieben hat.

Ferner behauptet Herr Sahm, daß es sich bei dem Vertrag in Wahrheit um ein chinesisches Dokument gehandelt habe, das von Kav La'Oved übersetzt und dann an die Polizei übergeben worden sei.

Die Geschäftsführerin von Kav La'Oved, Hanna Zohar, sagte gegenüber Freace allerdings, daß sie den Vertrag weder besitzt noch ihn je gesehen hat. Sie hat den Artikel schließlich als Folge "etlicher Anrufe" Ulrich Sahms von der Website entfernt.

An dieser Stelle sei weder verschwiegen, daß der britische Guardian auf mehrere entsprechende Anfragen bisher nicht reagiert hat, als auch, daß der Autor der Berichts, Conal Urquhart, vorrangig Israel-kritische Artikel veröffentlicht.

Ulrich Sahm andererseits scheint vorrangig die israelische Sichtweise des Konflikts mit Palästina für die objektivere zu halten. So engagiert (Adobe Acrobat-Datei) er sich häufig für Organisationen, die der Öffentlichkeit zu vermitteln suchen, daß "die Medien" ungerechtfertigt und einseitig negativ über Israel berichten. Selbst Amnesty International beteiligt sich seiner Ansicht nach an dieser Israel-feindlichen Berichterstattung.

Auf die Bitte, bei der Aufklärung der Fragen hinsichtlich des Artikels behilflich zu sein, antwortete Ulrich Sahm in einer E-Mail an Freace.de, es gäbe für ihn "keinen Anlass mehr, weiter zu recherchieren, da ich nicht China-Korrespondent bin". Außerdem betrachte er "es auch nicht als meine Aufgabe, als Journalist für Deutschland über anti-israelische rassistische Ressentiments bei einer britischen Zeitung zu berichten."

In dieser E-Mail widerholte er die - nach Aussage von Frau Zohar falsche - Behauptung, Kav La'Oved habe ihm gegenüber bestätigt, daß es sich bei dem Vertrag nicht um ein israelisches Dokument handelte.

Bisher ist es Freace.de nicht gelungen, in den Besitz eines der genannten Verträge zu kommen, so daß weiterhin Zweifel an dem Bericht des Guardian möglich sind. Da allerdings der Forumsbeitrag von Ulrich Sahm mehrere nachgewiesene Unwahrheiten enthält, ist dieser mindestens ebenso zweifelhaft.

Die Tatsache, daß er kein Interesse an einer weitergehenden Aufklärung des Falls hat, obwohl ihm bei dem Gedanken, daß "gerade dieser Artikel... Feuer auf die Mühlen von Antisemiten in Deutschland war" nach eigener Aussage "vollends übel" wird, ist hier ebenfalls zumindest erstaunlich.





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