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Eine interne Angelegenheit
22.03.2004









In der afghanischen Stadt Herat hat die Ermordung des Ministers für Luftfahrt, Mirwais Sadiq, zu schweren Kämpfen zwischen den Truppen von Zaher Naib Zada, eines hochrangigen Militärs der Stadt, und dem Gouverneur Ismail Khan, der außerdem der Vater Sadiqs ist, geführt. Außerdem existieren Berichte, denen zufolge es auch einen Anschlag auf Khan gegeben hat, der allerdings erfolglos war.

Am frühen Montag hatte sich Zada mit 700 Männern in einer Kaserne der Stadt verbarrikadiert, sagte er telephonisch gegenüber AP. Seiner Aussage nach standen ihnen 3.000 Kämpfer Sadiqs gegenüber.

Bisher haben die Kämpfe, die von einer afghanischen Zeitung als "Staatsstreich" bezeichnet werden, zu über 100 Toten geführt haben.

Mitarbeiter von Hilfsorganisationen berichteten telephonisch, daß ihnen befohlen worden ist, in den Häusern zu bleiben und daß sie Gewehrfeuer und schwere Explosionen hörten. UN-Mitarbeiter haben sich in einem Bunker in ihrem Hauptquartier versammelt.

Bemerkenswert ist allerdings, daß das US-Militär offenbar auch nicht daran interessiert ist, die Kämpfe zu beenden.

So sagte der Sprecher des US-Militärs Oberstleutnant Bryan Hilferty in Kabul, daß die Soldaten in der US-Basis in Herat Verteidigungspositionen innerhalb der Basis eingenommen haben.

Außerdem nannte er die Kämpfe eine "interne" Angelegenheit und sagte, daß er von keinen Plänen für ein amerikanisches Eingreifen wisse.

Seinen Angaben nach sind zwar nur knapp 100 US-Soldaten in Herat stationiert, da es aber offenbar auch keine Pläne gibt, Soldaten zu verlegen um die Kämpfe zu beenden, bleibt hier nur die Schlußfolgerung übrig, daß die USA entweder den Vorgängen gegenüber völlig gleichgültig gegenüberstehen oder sogar ein Interesse daran haben.

Selbst in dem Fall, daß der Grund nur in der Gleichgültigkeit des US-Militärs liegt, so würde dies doch deutlich zeigen, daß die USA keinerlei Interesse daran haben, in Afghanistan für Frieden, Sicherheit und - irgendwann - für Demokratie zu sorgen.





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