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Schwere Kämpfe im Irak
18.04.2004








Wie AP am Sonntag unter Berufung auf einen Bericht des in der Einheit "eingebetteten" Reporters Ron Harris für den St.Louis Post Dispatch meldete, ist es in der irakischen Stadt Husaybah nahe der syrischen Grenze am Samstag zu schweren Kämpfen mit hunderten von Widerstandskämpfern gekommen.

Dabei wurden mindestens 5 US-Marines getötet und 9 weitere verletzt. Nach Angaben von Hamid al-Alousi, einem Arzt am Krankenhaus der nahegelegenen Stadt al-Qaim, gegenüber dem Sender Al-Arabiyah wurden 10 Iraker getötet und mindestens 30 verletzt. Bei vielen handelte es sich dabei um Zivilisten, die von amerikanischen Scharfschützen erschossen wurden, als sie versuchten, zu außerhalb ihrer Häuser gelegenen Toiletten zu gelangen.

Unter den von US-Scharfschützen Erschossenen befindet sich auch Imad al-Mahlawi, der Polizeichef von Husaybah, berichtete Al-Arabiyah unter Berufung auf dessen Cousin Adel Ezzeddin.

Die Vorgehensweise der Widerstandskämpfer läßt dabei den Schluß zu, daß sie es von Beginn an auf einen offenen Konflikt mit den in der Nähe der Stadt stationierten US-Marines abgesehen hatten.

Eine erste Patrouille wurde am Morgen durch die Explosion einer Bombe am Straßenrand aus der US-Basis der nahe des Punktes, wo der Euphrat die Grenze zu Syrien überquert gelegenen Stadt gelockt.

Diese Patrouille wurde daraufhin mir Panzerfäusten und Maschinengewehren angegriffen, woraufhin die Einheit Unterstützung anforderte. Diese zweite Einheit wurde, als sie auf ihrem gewohnten Weg in die Stadt hineinfuhr, mit 24 Mörsergranaten angegriffen. Als sie dort eintraf, wurde auch sie mit Maschinengewehren beschossen. Nachdem weitere Einheiten in der Stadt ankamen kam es zu dem 14 Stunden andauernden Gefecht. In mehreren Stadtteilen Husaybahs dauerten die Kämpfe am Sonntag weiter an. Hierbei wurden auch mehrere Kampfhubschrauber vom Typ AH-1W "Cobra" eingesetzt.

Inwieweit die Tatsache, daß die von den USA stillgelegte Ölpipeline, die von Kirkuk aus zum Mittelmeer führt, durch die 100.000 Einwohner zählende Stadt läuft, Grund für den Angriff war, ist bisher völlig unbekannt. Dieser Aspekt sollte allerdings nicht vernachlässigt werden.

Die schwere der Kämpfe, die große Zahl der beteiligten Widerstandskämpfer - der militärische Geheimdienst spricht von mindestens 300 - und die angewandte Strategie belegen einmal mehr die Weiterentwicklung des irakischen Widerstands, wie dies auch ein Bericht der Washington Post vom Mittwoch tat.

Demnach waren beispielsweise mehrere tausend US-Soldaten gezwungen, auf ihrem Weg von Baghdad zu einer neuen Basis weiter südlich einen über 12-stündigen Umweg zu nehmen, da eine Brücke auf dem Weg vollständig zerstört und zwei weitere so stark beschädigt worden waren, daß diese für die schweren Fahrzeuge nicht mehr passierbar war.

Nach Angaben eines US-Pioniers sind mehrere hundert Kilogramm Sprengstoff und entsprechendes Hintergrundwissen notwendig, um eine derart große Brücke zu zerstören. Außerdem zeigt dies nach Einschätzung von Oberst Dana J.H. Pittard, der momentan vor Najaf stationiert ist, "einen regionalen oder sogar nationalen Grad der Organisation" des Widerstands.

Am Samstag starben 5 weitere US-Soldaten bei Kämpfen und einer, als sich sein M1A1-Abrams-Panzer überschlug.

3 Soldaten wurden getötet, als ihr Konvoi am Samstagabend in der Nähe der im Süden gelegenen Stadt Diwaniyah angegriffen wurde. Ein weiterer wurde in Baghdad durch eine Bombe am Straßenrand getötet. Der fünfte Soldat wurde im Westen des Iraks getötet, hierzu wurden aber keinerlei genauere Angaben gemacht, was zumindest vermuten läßt, daß er bei Kämpfen in der Stadt Fallujah getötet wurde.

Damit ist der April schon jetzt bei weitem der verlustreichste Monat für das US-Militär seit Beginn der Invasion des Iraks. Bisher wurden im April offiziellen Angaben zufolge 99 US-Soldaten getötet.





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