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Der große Bruder wächst weiter
24.04.2004








Nachdem die einstige "Nur-Suchmaschine" Google zu einer Quasi-Monopolstellung hinsichtlich der Suche im Internet gelangt ist - das Suchen wird sogar immer häufiger als "googlen" bezeichnet - und dabei das Verhalten seiner Benutzer sehr genau dokumentiert fließen nun immer mehr zusätzliche Daten in die Datenbanken des Unternehmens.

Nicht nur, daß Google ein Cookie auf dem Computer des Nutzers ablegt, das bis zum Jahr 2038 gültig ist und so jede Suchanfrage präzise diesem Nutzer zuordnen kann, unabhängig von unterschiedlichen IP-Adressen, die Google-Toolbar schickt auch Daten über jede besuchte Website an Google - nach Angaben des Unternehmens nur, um den jeweiligen "PageRank" anzeigen zu können.

Öffentlich bemerkt und kritisiert wurde das Unternehmen bisher vor allem hinsichtlich des neu angekündigten "Dienstes" Gmail. Hier sollen dem Benutzer kostenlos bisher eher selten verfügbare Möglichkeiten wie beispielsweise ein 1 Gigabyte großes Postfach geboten werden, andererseits werden aber auch alle E-Mails gezielt ausgewertet, um so auf den Benutzer zugeschnittene Werbung einblenden zu können.

In letzter Zeit nun setzen immer mehr Websites "GoogleAds" ein. Bei dieses ausschließlich auf Text basierenden Werbeanzeigen in einem abgesetzten Kasten auf einer Website wird der Websitebetreiber nur für erfolgte Clicks auf die Werbung und nicht für die Einblendung selbst bezahlt, ebenso muß der Werbetreibende nur im "Erfolgsfall" bezahlen.

Diese Werbung wird von Google dynamisch ausgeliefert und soll thematisch an den Inhalt der angezeigten Seite angepaßt werden. Außerdem wird auch die örtliche Position des Lesers anhand seiner IP-Adresse ausgewertet wird, um ihm so "passendere" Werbung - also vorrangig in der Landessprache - zu zeigen. Durch den Abruf der Werbung von einem Google-Server (pagead2.googlesyndication.com) - wieder einschließlich des schon bekannten Cookies -läßt sich so also der Weg eines Benutzers auf Websites, die Google-Werbung anzeigen, lückenlos verfolgen.

Noch weitreichender ist dieser Effekt bei Benutzern, die die kostenlose Version der Webbrowsers Opera einsetzen. Dort wird innerhalb des Browsers ebenfalls Werbung angezeigt. Diese wird mittlerweile ebenfalls von Google ausgeliefert und auch hier wird die gerade besuchte Website dafür an Google übermittelt.

Sowohl die Google-Toolbar als auch Opera lassen sich zwar so konfigurieren, daß die Datenübermittlung unterbleibt und auch das Setzen des Cookies läß sich verhindern, diese Einstellungen dürften allerdings in den wenigsten Fällen tatsächlich vorgenommen werden.

Ebenso ist auch die Nutzung eines anderen kostenfreien E-Mail-Angebots ebenso möglich, wie die Verwendung einer anderen Suchmaschine und eines anderen Webbrowsers oder der Kauf einer Opera-Lizenz.

Auch sichert Google zu, Dritten nur anonymisierte Daten zur Verfügung zu stellen. Indirekt wird hier aber eben auch zugegeben, daß innerhalb des Unternehmens die Daten sehr wohl den einzelnen Benutzern zuzuordnen sind.

Angesichts der weiter wachsenden Wege, auf denen Google derart personalisierte Informationen über Benutzer erlangt und angesichts des Ausmaßes, in dem dies aufgrund der Marktstellung des Unternehmens geschieht, scheint hier eine gewisse Besorgnis angebracht.

Die Privatsphäre des Einzelnen scheint zumindest nicht mehr in der Form gewahrt zu sein, wie dies im allgemeinen beim "anonymen Surfen" vermutet wird. Inwieweit dies das persönliche "Datenschutzbedürfnis" verletzt, muß zwar sicherlich jeder für sich entscheiden, daß die hier angehäuften Datenmengen weit weniger im Interesse der Benutzer als des Unternehmens Google stehen, dürfte allerdings unstrittig sein.





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