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Von Zivilisten, Söldnern und Mördern
28.04.2004








Wie der Australian am Dienstag berichtete, handelte es sich bei dem am 6. April in der irakischen Stadt getöteten "Sicherheits-Auftragnehmer" Gray Branfield nicht um einen gewöhnlichen Söldner - und er scheint keineswegs der einzige Söldner im Irak mit einer dunklen Vergangenheit zu sein.

Der Autor des Buchs "The Silent War: South African Recce Operations 1969-1994", Peter Stiff, enthüllte nun nach Branfields Tod, daß es sich bei dem in seinem Buch zitierten "Major Brian" um Branfield gehandelt hat.

Zu Beginn seiner "Karriere" arbeitete der 1949 geborene Branfield als Polizist im von Weißen regierten Rhodesien, dem heutigen Zimbabwe, wo er Mitglied einer paramilitärischen Eliteeinheit wurde.

Nachdem Zimbabwe im Jahr 1980 seine Unabhängigkeit erreicht hatte, ging Branfield nach Südafrika, wo er im Auftrag der weißen Regierung gegen Menschen vorging, die gegen das Apartheidsregime kämpften. Dort gehörte er dem "Project Barnacle", aus dem später das "Civil Co-operation Bureau" (CCB), ein geheimes Todesschwadron, wurde, an. Diese Einheit war auf die Ermordung von Sympathisanten der Befreiungsbewegung spezialisiert.

Im Jahr 1981 gelang es ihm, Patrick Gericke, ein Mitglied einer südafrikanischen Spezialeinheit, der ins Nachbarland Zimbabwe eingedrungen und dort gefangengenommen worden war, freizupressen. Dazu entführte er Fred Varkevisser, ein hochrangiges Mitglied der Polizei Zimbabwes, befestigte Sprengstoff an dessen Körper und nahm dessen Familie gefangen. So "überredete" er Varkevisser dazu, auf sein Angebot, als Gegenleistung für die Freilassung Gerickes ihn und seine Familie nach Südafrika mitzunehmen und ihm eine "Entschädigung" zu zahlen, einzugehen.

Ebenfalls im Jahr 1981 war Branfield nach eigener Aussage Teil eines Todesschwadrons, das Joe Gqabi, den obersten Repräsentanten des "African National Congress" (ANC) und dessen Geschäftsführer Umkhonto weSizwe im Zimbabwe ermordete.

1985 arbeitete er an der Planung eines Überfalls auf einen geheimen Unterschlupf des ANC im benachbarten Botswana mit. Dabei wurden 14 Menschen, unter ihnen ein 5 Jahre altes Kind, getötet. Die meisten von ihnen wurden im Schlaf erschossen.

Auch wenn hierüber keinerlei Informationen bekannt sind, ist davon auszugehen, daß Branfield auch in der Zwischenzeit, bis er für die britische Hart Group in den Irak ging, auf diese Art sein Geld verdiente.

Zuvor war schon Frans Strijdom, ein ehemaliges Mitglied der früheren südafrikanischen Polizeispezialeinheit Koevoet (Brecheisen), bei einer Bombenexplosion getötet worden. Deon Gouws, ein weiteres Mitglied der Einheit CCB, wurde dabei schwer verletzt.

Schätzungen zufolge stammen 3.000 der im Irak tätigen 20.000 Söldner aus Südafrika. Damit stellt das Land nach den USA und Großbritannien den größten Anteil an dieser größten Besatzungs"armee" im Irak.





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