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Falsche Photos und echte Leichen
16.05.2004








Die britische Tageszeitung Mirror steht mittlerweile auf dem Standpunkt, daß die von ihr veröffentlichten Bilder, die angeblich Folterungen irakischer Gefangener durch britische Soldaten zeigten, Fälschungen waren. Als Folge ist - oder wurde - der Chefredakteur der Zeitung zurückgetreten.

In der Berichterstattung hierüber werden in den meisten Fällen mehrere Punkte außer acht gelassen. Erstens, daß der Mirror zwar mittlerweile der Ansicht ist, daß die veröffentlichten Photos Fälschungen waren, es aber trotzdem aufgrund mehrerer Zeugenaussagen als Tatsache erachtet wird, daß es zu schwerwiegenden Mißhandlungen durch britische Soldaten gekommen ist.

Zweitens, und dies ist sicherlich noch wesentlich schwerwiegender und könnte in letzter Konsequenz auch die Behauptung, daß es sich bei den gezeigten Bildern um Fälschungen handelt, in Frage stellen, die Tatsache, daß Angehörige des Queen's Lancashire Regiment - dieselbe Einheit, die auch der Taten auf den Bilder beschuldigt wurde - noch in dieser Woche des Mordes an zwei irakischen Gefangenen angeklagt werden sollen, wie der britische Independent am Sonntag berichtete.

Dabei handelt es sich einerseits um die Ermordung des Irakers Baha Mousa, andererseits um einen weiteren, bisher nicht bekannt gewordenen Fall.

Selbst wenn die anhand einiger Indizien durch die britische Regierung angeblich nachgewiesene Tatsache, daß es sich bei den Photos um Fälschungen handelt, der Wahrheit entsprechen sollte, so ist die Behauptung, daß dies die britische Einheit von den Vorwürfen der Folter freisprechen würde angesichts von zwei anhängigen Mordverfahren nur als zynisch zu bezeichnen.





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