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Angreifer und Verteidiger
26.06.2004








Am Samstag berichtete AP, daß bei dem Angriff auf die Stadt Nablus in der West Bank durch die israelische Armee insgesamt 8 "Milizionäre" getötet worden sind.

Sieben davon, unter ihnen Nayef Abu Sharkh, ein Anführer der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, sind dem israelischen Militär zufolge in einem unterirdischen Tunnel getötet worden. Ein israelischer Soldat, der sich als Oberstleutnant Itzik bezeichnete, sagte: "Wir sind nur in die Stadt hinein, um diese Leute anzugreifen, niemanden sonst."

Einem Bericht des San Francisco Gate vom Samstag zufolge sind bei dem israelischen Angriff auf Nablus allerdings mindestens 2 Zivilisten getötet worden.

Der erste, ein 19-Jähriger, wurde erschossen, als er mit seinem Vater und seinem Bruder auf dem Balkon ihres Hauses stand. Die anderen beiden Männer wurden durch Schüsse in ihre Köpfe verletzt. Das israelische Militär sagte, Soldaten hätten das Feuer auf "verdächtige Personen" eröffnet.

Ein 18-Jähriger wurde erschossen, als ihn Soldaten angeblich auf einem Dach sahen, wie er einen Benzinkanister über dem Kopf hielt. Die Soldaten fürchteten demnach, daß er den Kanister auf sie hinabwerfen würde.

Bei genauerer Betrachtung könnte auch der Tod der als "Milizonäre" bezeichneten Männer als Mord bezeichnet werden. Die israelische Armee berichtete, daß Soldaten Handgranaten in die Öffnung eines Tunnels geworfen haben, in den ein "Bewaffneter" geflüchtet war. Als die in dem Tunnel Anwesenden aufgrund der Rauchentwicklung aus einem anderen Tunnelausgang flüchten wollten, feuerten Soldaten dort auf sie und warfen weitere Handgranaten. In dem Bericht wird weder eine Aufforderung, sich zu ergeben noch jegliche Gegenwehr der "Milizionäre", geschweige denn verwundete oder getötete israelische Soldaten erwähnt. Allem Anschein nach befanden sich die Soldaten also nicht in einer Gefährdungssituation, die den Einsatz derart tödlicher Gewalt rechtfertigen würde.

Währenddessen verkündete der palästinensische Präsident Yasser Arafat anläßlich der Entzündung einer inoffiziellen olympischen Fackel einen Waffenstillstand für die Zeit der Olympischen Spiele vom 13. bis 29. August. "Ich erkläre unseren Respekt und unsere Verpflichtung für einen olympischen Waffenstillstand", sagte er.

Die israelische Seite lehnte sein Angebot als "nicht ernstgemeint" ab.





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