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Geheimes US-Gefängnis entdeckt
08.07.2004








Neben den bekannten beziehungsweise berüchtigten "großen" US-Gefangenenlagern wie beispielsweise Guantánamo Bay und Abu Ghurayb betreiben die USA weltweit noch zahlreiche weitere, allerdings der höchsten Geheimhaltung unterliegende Gefängnisse, wo die vorgeblich wirklich "dicken Fische" des Terrorismus wie Ramzi bin al-Shibh gefangengehalten werden. Eines dieser Gefängnisse ist einer CNN-Meldung vom Dienstag zufolge vermutlich in der afghanischen Hauptstadt Kabul entdeckt worden.

Nach einem Feuergefecht mit afghanischen Sicherheitsbeamten sind am Montag 3 US-Bürger und 4 Afghanen verhaftet worden. Ihnen wird vorgeworfen, illegal Menschen gefangengehalten und verhört zu haben.

Nach Polizeiangaben wurden mehrere Afghanen in dem Haus gefunden, die dort gefangengehalten worden sind. Ihre Bewacher trugen der Polizei zufolge militärische Uniformen.

Bereits am Montag - noch bevor die Verhaftungen bekannt geworden waren - hatte sich das US-Militär von einem der Verhafteten, Jonathan "Jack" Idema, distanziert. "Die Öffentlichkeit sollte sich bewußt sein, daß Idema nicht die amerikanische Regierung repräsentiert und wir ihn nicht angestellt haben", so die Erklärung einer AP-Meldung vom Donnerstag zufolge.

Bei Idema soll es sich um ein ehemaliges Mitglied der Eliteeinheit "Green Berets" handeln. Er kam Ende des Jahres 2001 nach Afghanistan, kurz nachdem das Land unter US-Führung erobert worden war.

Nach Angaben des afghanischen Innenministers Ali Ahmad Jalali arbeiteten die Verhafteten unter dem Deckmantel einer Exportfirma im Stadtteil Kart-e-Parwan.

Journalisten wurden am Donnerstag von Angehörigen des afghanischen Geheimdienstes daran gehindert, sich dem als Gefängnis genutzten Haus zu nähern und Nachbarn zu befragen.

Anfang des vergangenen Jahres war Idema aufgrund seiner Mitarbeit an dem Buch "The Hunt for Bin Laden" Gast in einer Talkshow des US-Senders MSNBC. Neben ihm war der frühere CIA-Direktor James Woolsey zu Gast.

Auf die Frage, ob er aufgrund seiner Erfahrungen in Afghanistan eine Verbindung zwischen Al-Qaida und dem Irak gefunden habe, sagte er: "Oh, absolut. Das war wie Allgemeinwissen, es war unglaublich, nicht nur allgemein bekannt für uns, sondern allgemein bekannt für die afghanischen Geheimdienste. Eine Sache war völlig klar - daß unsere Freunde wie Pakistan nicht unsere Freunde waren, daß sie Al-Qaida halfen, aber noch wichtiger, daß unsere Feinde eindeutig Al-Qaida halfen: iranische Waffen, iranische Dokumente, irakische Waffen, irakische Dokumente, irakische gefälschte Pässe, irakisches Geld, Briefe, Kontakte und Informationen, Computerprogramme und Computer, die sie mit dem Irak und den irakischen Geheimdiensten verbanden."

Diese rückblickend offensichtlichen Falschinformationen - noch dazu in Gegenwart eines früheren CIA-Direktors und zu der Zeit, da die USA in der Endphase ihrer Vorbereitungen für den Irakkrieg standen dürften ein deutlicher Beleg für Idemas Nähe zu den amerikanischen Geheimdiensten sein.

Hier stellt sich zwar die Frage, aus welchem Grund er nun verhaftet worden ist - es scheint äußerst unwahrscheinlich, daß dies gegen den Willen der USA geschehen ist - jegliche dahingehende Vermutung wäre allerdings zum momentanen Zeitpunkt pure Spekulation.





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