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Die Geschichte wiederholt sich
17.07.2004








Am Freitag berichtete das US-Magazin Time unter Berufung auf einen "hochrangigen US-Beamten", daß der Abschlußbericht der Untersuchungskommission zu den Anschlägen vom 11. September 2001 "neue Beweise" für "Kontakte zwischen Al-Qaida und dem Iran enthalten wird."

Hier wiederholt sich in einem weiteren Punkt die Geschichte auf geradezu gespenstische Art und Weise. Nachdem dem Iran bereits von Seiten der USA vorgeworfen worden ist, den Widerstand im Irak - aus US-Sicht "Terroristen" - zu unterstützen und nach dem Besitz von Atomwaffen zu streben erfolgt hier nun eine weitere Parallele zu der dem Angriffskrieg auf den Irak vorangegangenen Rhetorik.

"Geheimdienstinformationen zufolge" - Ähnlichkeiten mit den Irakkriegsvorbereitungen dürften kaum zufällig sein - hat der Iran Mitgliedern von Al-Qaida - darunter auch zahlreiche "Flugzeugentführer des 11.9." - nicht nur in den Jahren 2000 und 2001 den Grenzübertritt aus Afghanistan massiv "erleichtert", sondern außerdem Osama bin Laden nach dem - angeblich von Al-Qaida begangenen - Anschlag auf die U.S.S. Cole eine "Zusammenarbeit" angeboten. Dies sei allerdings von bin Laden abgelehnt worden, weil er seine Unterstützer in Saudi-Arabien nicht habe verärgern wollen.

Bemerkenswert sind hierbei sicherlich die genannten Quellen der "Informationen". Einerseits werden Aussagen von vorgeblichen Al-Qaida-Mitgliedern genannt, die sich in Guantánamo Bay und anderswo unter mehr als fragwürdigen Bedingungen in US-Gefangenschaft befinden, andererseits wird sich dabei auf "über 100 durch die NSA abgehörte Nachrichten" berufen. Diese "Informationen" sind dem Bericht zufolge erst in der vergangenen Woche an das Weiße Haus übergeben worden. Will man nicht annehmen, daß Al-Qaida-Mitglieder nach mehreren Jahren bei offensichtlich abhörgefährdeten Gesprächen immer noch von "erfolgreichen" Anschlägen "schwärmen", so stellt sich hier die Frage, warum diese "Beweise" erst jetzt weitergeben worden sind.

Gerade dieser Bericht der Times weckt auf verheerende Art Erinnerungen an die Zeit von der US-Invasion im Irak. Auch hier beruhen die "Informationen" nur auf der Aussage eines ungenannten Beamten, der sich wiederum auf Erkenntnisse von Geheimdiensten beruft, die erneut aus nicht überprüfbaren Quellen stammen.

Gleichgültig, ob der Iran bisher Ambitionen hatte, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen, angesichts dieser Kriegsrhetorik ist die iranische Führung sicherlich (noch mehr) bestrebt, dieses Ziel zu erreichen. Möglicherweise ist diese Wirkung allerdings auch beabsichtigt.





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