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3 Monate für 30 Meter
24.07.2004








Wie die spanische El Mundo am Samstag berichtete, hat die spanische Polizei in dem Ort Alcalá de Henares ein anscheinend von den als Attentäter beschuldigten Männern benutztes Fahrzeug gefunden.

Drei der vier Züge, die am 11. März Ziel von Bombenanschlägen wurden, die 191 Todesopfer forderten, waren aus Alcalá de Henares abgefahren. Einer anonym bleiben wollenden Polizeisprecherin zufolge ist das Auto, ein Ford, bereits am 13. Juni gefunden worden.

Gentests an im Kofferraum gefundener Kleidung hätten Übereinstimmungen mit zwei der des Terrorismus Beschuldigten ergeben. "Neben Bekleidung, einem Wecker, einem Telephonnotizbuch und einem palästinensischen Kopftuch haben Polizisten außerdem zwei Kassetten mit Aufrufen zum Jihad und zum Märtyrertum gefunden", sagte sie gegenüber AP.

Liest sich der Bericht bis hierhin vielleicht noch wie ein Ermittlungserfolg, so kommen angesichts weiterer Einzelheiten doch erhebliche Zweifel an der Darstellung der Polizei auf.

So wurde das Fahrzeug, daß bereits im Dezember 2003 von der Autovermietung Hertz als gestohlen gemeldet worden war, nur 30 Meter von der Stelle entfernt gefunden, wo bereits kurz nach den Anschlägen ein weißer Lieferwagen gefunden worden war, der aufgrund von darin gefundenen Sprengkapseln ebenfalls den Terroristen zugeschrieben wurde - außerdem wurde ein darin gefundenen Tonband mit Koranversen als erster Hinweis auf islamische Attentäter gewertet.

Auch ist das Fahrzeug nicht von der spanischen Polizei entdeckt worden. Vielmehr war einem Anwohner aufgefallen, daß es seit drei Monaten nicht bewegt worden war, worauf hin er die Polizei informierte. Diese identifizierte das Fahrzeug als das von Hertz als gestohlen gemeldete, interessierte sich aber offensichtlich nicht weiter für den Fall und informierte die Autovermietung.

Diese holte das Auto ab und begann mit der Reinigung. Als hierbei schließlich im Kofferraum ein Koffer mit oben genanntem Inhalt gefunden wurde, wurde die Polizei erneut benachrichtigt. Aufgrund der bereits vorgenommenen Innenreinigung waren allerdings keine Fingerabdrücke der Verdächtigen mehr zu finden, so daß als einziger Anhaltspunkt die Gentests herangezogen wurden.

Hier wird also behauptet, daß der Polizei bei den Ermittlungen des schwersten Anschlags in Spanien seit dem zweiten Weltkrieg nicht auffiel, daß 30 Meter von einem bereits als solchem identifizierten Täterfahrzeug ein seit Monaten als gestohlen gemeldetes Fahrzeug abgestellt war. Selbst, nachdem ein Anwohner die Polizei auf das Fahrzeug aufmerksam gemacht hatte, daß in dieser unmittelbaren Umgebung ein "verdächtiges" Fahrzeug abgestellt war und dieses als gestohlen identifiziert worden war, zeigten die Polizisten demnach keinerlei Interesse.

Tatsächlich drängt sich hier sicherlich der Verdacht auf, daß auf die eine oder andere Art die gefundenen "Beweise" manipuliert worden sind. Eine derart fortgesetzte Kette massiver Fehler seitens der Polizei, die schließlich dazu führten, daß alle Beweise außer jenen, die auf einfachste Weise nachträglich dort zu plazieren gewesen wären, an und in dem Fahrzeug vernichtet wurden, erscheint zumindest äußerst wenig glaubwürdig.

Würde man davon ausgehen, daß diese Darstellung der Polizei der Wahrheit entspräche, so wären die betreffenden Polizisten wohl nicht einmal zur "Überwachung des ruhenden Verkehrs" einsetzbar, da sie offenbar selbst ein vor einer Feuerwehrausfahrt abgestelltes Fahrzeug erst bemerken würden, nachdem es von einem Feuerwehrwagen gerammt worden ist.





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