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Eltern verklagen USA
28.07.2004








Die Eltern von Ahmed Abu Ali haben in seinem Namen die USA verklagt, weil er ihrer Aussage nach auf Wunsch der US-Führung seit über einem Jahr in Saudi-Arabien gefangengehalten wird, berichtete AP am Mittwoch.

Der US-Bürger Ali war im Rahmen einer US-geführten Antiterror-Ermittlung von den saudischen Behörden auf Anordnung der USA verhaftet worden. Seit dem haben die US-Behörden sich nach Auskunft seiner Familie aber geweigert, einen Zeitpunkt zu nennen, zu dem er freigelassen oder angeklagt werden soll.

"Obwohl der Kläger Ahmed Abu Ali derzeit körperlich in Saudi-Arabien inhaftiert ist, hat [die US-Regierung] saudische Mitverschwörer angeleitet und sich mit ihnen verschworen, um seine Verhaftung und unbegrenzte Inhaftierung in jedem Land ohne notwendige Prozeßrechte und in Verletzung anderer gesetzlicher und verfassungsmäßiger Grundsätze durchzuführen", schrieben seine Anwälte.

Seine Familie will nun unter Hinweis auf das Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA vom vergangenen Monat, demzufolge auf Guantánamo Bay gefangengehaltene "feindliche Kämpfer" vor US-Gerichten gegen ihre Inhaftierung klagen können, erreichen, daß er in die Vereinigten Staaten zurückgebracht wird. Dem Klagetext zufolge planen die saudischen Behörden nicht, Ali anzuklagen und würden ihn freilassen, wenn die USA dies fordern würden.

In der Klageschrift wird auch darauf hingewiesen, daß Saudi-Arabien vom US-Außenministerium in der Vergangenheit mehrfach wegen der Mißhandlung und Folter von Gefangenen kritisiert worden ist.

"Die [Regierung] hat den Kläger Ahmed Abu Ali Befragungen unter Gewaltandrohung, Mißhandlungen und/oder Folter ausgesetzt und/oder wissentlich und absichtlich ausgesetzt", so die Klage.

Der in Texas geborene Ali studierte an einer saudischen Universität als er im Juni des vergangenen Jahres verhaftet wurde. Seit dem ist er mindestens zwei Mal von Beamten des FBI verhört worden.


Die Staatsanwaltschaft hatte Anfang dieses Jahres vergeblich versucht, Ali in Verbindung mit einem Fall zu bringen, bei dem mehreren Männern vorgeworfen worden war, im US-Bundesstaat Virginia für Terroranschläge zu üben, indem sie in den Wäldern Paintball "spielten". Drei der Angeklagten wurden verurteilt, einer zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe.

Die Verbindung zu Ali bestand darin, daß einer der Angeklagten seine Telephonnummer besaß. Außerdem soll er nach Ansicht der US-Staatsanwaltschaft seit 2001 Mitglied einer saudischen Al-Qaida-Zelle gewesen sein. Da die saudischen Behörden aber offenbar kein Interesse an ihm haben, scheint diese Anschuldigung wenig glaubwürdig. Übrig bleibt also nur die Tatsache, daß ein Mann, der selbst aufgrund absurder Vorwürfe verurteilt worden ist, seine Telephonnummer besaß. Dies reichte den US-Behörden bereits, um Ali in einem "befreundeten Land" den dort verfügbaren "erfolgversprechenderen" Verhörmethoden auszusetzen.





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