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700 US-Dollar für ein Leben
01.08.2004








Ein Bericht des britischen Independent vom Sonntag lieferte einen weiteren Beleg dafür, wie niedrig die Besatzungssoldaten den Wert eines irakischen Menschenlebens ansehen.

Die 8 Jahre alte Hanan Saleh Matrud wurde in einer Gasse von einer von einem britischen Soldaten abgefeuerten Kugel getroffen. Der Querschläger hinterließ eine tiefe Wunde in ihrem Bauch und sie starb wenig später im Krankenhaus.

Die verantwortlichen britischen Soldaten behaupten, sie hätten einen Warnschuß in die Luft abgegeben, nachdem sie von einem Mob mit "schweren Steinen beworfen" worden seien. Augenzeugen bestreiten diese Darstellung jedoch und sagen, es hätten sich zu dem Zeitpunkt nur Kinder in der Straße befunden.

Das britische Militär hat nun zugegeben , daß das Mädchen "möglicherweise" durch diesen "Warnschuß" verletzt worden ist und seinen Eltern 700 US-Dollar als "Entschädigung" hierfür gezahlt. Die Schuld am Tod Hanans wurde allerdings bestritten - eine Logik, die zwar zu einer niedrigeren "Entschädigungszahlung" geführt haben mag, darüber hinaus aber in keiner Weise nachvollziehbar ist, da schließlich eben diese Verwundung zum Tod der 8-Jährigen geführt hat.

Daß das britische Militär offenbar keinerlei Interesse daran hat, die Umstände des Todes eines Kindes, das durch eine britische Kugel getötet wurde, zu klären und den verantwortlichen Soldaten gegebenenfalls vor ein Gericht zu stellen kann angesichts eines weiteren Artikels des Independent vom Sonntag kaum verwundern.

Demnach haben Kommandeure der britischen Armee in über 20 Fällen, in denen irakische Zivilisten durch britische Soldaten getötet worden sind, Untersuchungen der britischen Militärpolizei verhindert. In vielen dieser Fälle haben Angehörige der Opfer wie auch im Fall Hanans eine "Entschädigung" erhalten.





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