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Kommt der 1 Euro-Söldner?
20.08.2004








Wie die Tagesschau am Freitag berichtete, sucht die Bundesagentur für Arbeit derzeit "geprüfte Sicherheitsdienstleistungskräfte" für einen Auslandseinsatz - im Irak. Tatsächlich hätte die Berufsbezeichnung "Söldner", so treffend sie hier auch sein mag, sicherlich noch zu wesentlich mehr Aufsehen gesorgt.

Gefordert sind körperliche Fitness und gute Englisch- als auch Waffenkenntnisse sowie ein Zertifikat einer Industrie- und Handelskammer, das belegt, daß es sich um eine "geprüfte Sicherheitsdienstleistungskraft" handelt.

Geboten werden Interessenten neben der Unterkunft und einem "überdurchschnittlichen Gehalt" auch eine Lebensversicherung auf Kosten des - ungenannten - Arbeitgebers an. Angesichts der Sicherheitslage im Irak sicherlich ein nicht unwichtiger Aspekt, zumindest für die zukünftigen Hinterbliebenen.

Nach Aussage einer Sprecherin der Zentrale für Arbeitsvermittlung sind derartige Stellenangebote nicht ungewöhnlich, vielmehr würden auch nach Afghanistan derartige "Fachkräfte" vermittelt werden.

Die Aussage, daß Arbeitslose nicht zur Annahme dieser "Arbeitsplätze" gezwungen werden könnten, da es sich um Arbeitsplätze im Ausland handelt, könnte sich als geradezu richtungsweisend für die Lösung des Arbeitslosenproblems in Deutschland herausstellen.

Sollte tatsächlich ausschließlich der Umstand, daß sich die Arbeitsplätze im Ausland befinden und nicht die Tatsache, daß diese "Arbeit" mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer sehr frühzeitigen Auszahlung der großzügigerweise vom "Arbeitgeber" getragenen Lebensversicherung an die Angehörigen führt, maßgeblich dafür sein, daß Arbeitslose nicht zur Annahme eines solchen "Stellenangebots" gezwungen werden können, so sollte es doch ein Leichtes für die Politik sein, diese Regelung entsprechend zu ändern.

Nicht nur, daß aufgrund des amerikanischen Kriegshungers kaum damit zu rechnen ist, daß in nächster Zeit eine Verknappung an Einsatzgebieten für "Sicherheitskräfte" eintreten wird, allein aufgrund der Gefährlichkeit dieser Arbeit dürfte es zu einem stetigen Bedarf neuer - mehr oder minder williger - "Arbeiter" kommen.

Da durch die große geographische Entfernung der Arbeitsplätze sogar die Diskussion entfällt, ob hierdurch reguläre Arbeitsplätze in Deutschland entfallen, sind diese Arbeitsplätze geradezu prädestiniert für die vom Arbeits- oder besser Sozialamt verordneten 1 Euro-"Arbeitsplätze".

Allein die Tatsache, daß sich das lieber ungenannte Unternehmen mit seinem "Arbeitskräftebedarf" an das "Arbeitsamt" gewendet hat - statt sicherlich auch in diesem Bereich wesentlich effektivere Wege zur Arbeitnehmerbeschaffung zu beschreiten - und diese nichts besseres zu tun hatte, als dieses "Arbeitsangebot" bundesweit in der hauseigenen "Markt und Chance" zu veröffentlichen, zeigt, daß hier zumindest eine "gesellschaftliche Integration" solcher "Arbeitsplätze" angestrebt wird.





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