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Immer wieder Al-Qaida
11.09.2004








Seit nunmehr drei Jahren kann auf der Welt kein großer Anschlag mehr verübt werden, ohne daß dieser früher oder später von der Polizei oder zumindest der Regierung mit "Al-Qaida" in Verbindung gebracht würde.

Im Falle des Bombenanschlags im indonesischen Jakarta hat diese Rolle nun einem Bericht des britischen Independent zufolge am Freitag der australische Außenminister Alexander Downer übernommen.

Nach Downers Aussage erhielt am Donnerstag um 9:30 Uhr - 45 Minuten vor der Explosion, bei der 9 Menschen getötet und über 180 verletzt wurden - ein namentlich nicht genannter Beamter in der Zentrale der paramilitärischen Polizeieinheit "Mobile Brigade" eine SMS-Nachricht mit einer entsprechenden Drohung auf sein Mobiltelephon. In der Nachricht wurde demnach mit einem Anschlag auf eine "westliche" Botschaft gedroht, sollte Abu Bakar Bashir, der geistige Führer der vorgeblich für den Anschlag verantwortlichen Organisation Jemaah Islamiah, nicht von den indonesischen Behörden freigelassen werden.

Am Freitag war im Internet ein vorgeblich von Jemaah Islamiah stammendes Bekenntnis zu dem Anschlag veröffentlicht worden, allerdings erst, nachdem die indonesische Polizei bereits am Donnerstag dahingehende Vermutungen geäußert hatte. Jemaah Islamiah wiederum soll enge Verbindungen zu "Al-Qaida" besitzen.

"Wir erfuhren [von der Nachricht] irgendwann gestern Abend, oder zumindest die hochrangigen Beamten der indonesischen Polizei erfuhren gestern Abend davon und gaben uns dies weiter", so Downer. "Aber natürlich waren das allgemeine Informationen. Ich glaube nicht, daß es sich direkt auf die australische Botschaft bezog."

Nicht nur, daß eine solche "Warnung" der bisher bei Anschlägen, die "Al-Qaida" zugeschrieben wurden, gezeigten Vorgehensweise widersprechen würde, die Stellung einer solchen Forderung erscheint sinnlos, wenn die Frist für ihre Erfüllung nur 45 Minuten beträgt.

Tatsächlich bestreitet die indonesische Polizei sogar, eine derartige Nachricht erhalten zu haben.

"Das ist nicht wahr", sagte Generalmajor Paiman, ein Polizeisprecher, zu Downers Behauptung. "Woher hat Downer das?"

Während der australische Premierminister John Howard bereits festgestellt hat, daß das angebliche Bekenntnis auch eine Fälschung sein könnte, ist Downer anscheinend die Rolle zugefallen, einen Monat vor den Wahlen in Australien für weitere "Beweise" einer Bedrohung des Landes durch "Al-Qaida" zu sorgen.





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