Ein israelischer "Siedler", der am Montag einen Palästinenser erschossen hat ist einem Bericht der israelischen Haaretz zufolge am Dienstag auf Anordnung des Amtsgerichts von Kfar Sava aus der Untersuchungshaft entlassen und unter Hausarrest gestellt worden. Der 33 Jahre alte Yehoshua Elitzur hatte den 46-jährigen Salah Jebara auf offener Straße mit seinem M-16-Sturmgewehr erschossen. "Der Version [des Siedlers] zufolge hat ein palästinensisches Auto versucht, ihn von der Straße abzudrängen und er hat als Reaktion auf diesen Versuch seine Waffe abgefeuert", so der Polizeisprecher Gil Kleiman. Das Gericht hatte in seiner Entscheidung auch gegen einen Antrag der Polizei entschieden, die Untersuchungshaft Elitzurs zu verlängern. Der Vater von sechs Kindern Jebara war im Ford Transit seines Onkels auf dem Weg von seinem Heimatort Salem in der Nähe von Nablus ins Nablus-Tal. Er verließ den Ort auf einer ostwärts führenden Piste, die ihn zur Zufahrtsstraße zur nahegelegenen "Siedlung" Elon Moreh bringen sollte. Ahmed Shatiyya, einem Bewohner Salems, zufolge hielt Jebara auf seinem Weg an, weil ein "großer, dunkelhäutiger Siedler mitten auf der Straße stand", von dem er "vermutete, daß er Hilfe brauchte, er öffnete dann das Fenster und sprach mit ihm auf hebräisch. Plötzlich zielte der Siedler mit einem M-16 auf ihn. Der Siedler schoß mehrere Male auf Salah und traf ihn in seinem linken Arm und der linken Seite seiner Brust." Al-Jazeera zitierte in einem Bericht weitere Zeugen. "Der Siedler parkte sein Auto auf der rechten Seite... und stellte sich in die Mitte der Straße. Als Salah Jebara ankam und anhielt, weil er dachte, der Siedler würde Hilfe brauchen richtete der Siedler sein M-16 auf ihn und tötete ihn", sagte Muhammed Shatiyya. Ahmed Shatiyya ist sich sicher, daß es sich um einen kaltblütigen Mord handelt. "Der Siedler wartete einfach, daß ein palästinensischer Autofahrer kommt, damit er ihn töten kann... auch wenn Jebara nicht angehalten hätte, hätte der Siedler ihn getötet und behauptet, er hätte versucht, ihn zu überfahren", sagte er. Auf die Aufforderung von Palästinensern, die versuchten, Jebara zu helfen reagierte Elitzur nur mit den Worten "Bitte Gott, er stirbt", so Shatiyya. Seiner Aussage zufolge lehnte es auch ein weiterer Siedler ab, zu helfen. Nach Aussage der Jerusalemer "Palästinensischen Organisation zur Überwachung von Menschenrechten" (PHRMG) reagierte Elitzur auf die Frage eines Passanten, warum er auf Jebara geschossen habe mit dem Satz "Es ist egal, er ist nur ein Palästinenser." Erst kürzlich hatten unter anderem auch Rabbiner der West Bank eine Erklärung unterzeichnet, der zufolge Juden zum Töten von unschuldigen palästinensischen Zivilisten verpflichtet seien, wenn dies zur Rettung von Juden beitrage. Impressum und Datenschutz contact: EMail |