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Irak, die USA und die Massenvernichtungswaffen
14.10.2004








Am Donnerstag berichteten die Medien, daß die irakischen Atomanlagen nicht Opfer vereinzelter Plünderungen geworden sind, sondern die hochwertigen Geräte vielmehr "von Experten mit Fachwissen" abtransportiert worden sind.

Dies habe vermutlich bereits kurz nach der Eroberung des Iraks durch die USA begonnen und bis Ende 2003, möglicherweise sogar bis ins Jahr 2004 hinein gedauert, so ein anonym bleiben wollender Diplomat gegenüber AP. Auch sei für den Abtransport "schweres Gerät notwendig" gewesen.

Angesichts der Tatsache, daß einer der vorgeblich entscheidenden Gründe der USA für den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Irak war, zu verhindern, daß Massenvernichtungswaffen in die Hände von Terroristen gelangen, stellt sich hier sicherlich die Frage, wie dies über eine dermaßen lange Zeit unbemerkt von den US-Besatzern geschehen konnte.

Die Plünderungen von irakischen Museen kurz nach der Eroberung des Landes mag mit Desinteresse erklärt werden, die ersten Plünderungen von Atomanlagen, bei denen radioaktives Material gestohlen wurde, mit Chaos und unzulänglichen oder nicht vorhandenen Planungen für die Zeit der Besatzung seitens des US-Militärs begründet werden. Wenn aber derart systematisch und langfristig so entscheidende Technologie professionell abgebaut und abtransportiert wird, so sind derartige Erklärungsversuche sicherlich nicht ausreichend.

Trotzdem gibt es noch mehrere mögliche Erklärungen für das "Verschwinden" von Atomtechnologie.

Der erste Gedanke mag sein, daß das US-Militär tatsächlich dermaßen unfähig ist, selbst so unvergleichlich entscheidende Standorte ausreichend zu bewachen. Sollte dies zutreffen, so würden die verschwundenen Geräte vermutlich noch das geringste Problem für die USA darstellen.

Andererseits besteht sicherlich auch die Möglichkeit, daß die USA selbst die Anlagen geplündert haben. Ob dies nur als "als äußerst billige Einkaufsgelegenheit" - seit jeher das Privileg eines Besatzers - oder zum Zweck des verdeckten Einsatzes geschehen ist, wäre dabei eine andere Frage.

Andererseits könnte es auch so sein, daß all dies nur eine Inszenierung darstellt, um die Behauptung, der Irak habe an der Herstellung von Massenvernichtungswaffen gearbeitet, zu stützen. Wenn diese "Beweismittel" gestohlen worden sind, so könnten sie natürlich nicht mehr vorgewiesen werden.

Letztendlich besteht natürlich auch die Möglichkeit, daß ganz bewußt dabei weggesehen wurde, als die Anlagen geplündert wurden. Da der beständige Kriegszustand der USA - der "Krieg gegen den Terror" - nur solange anhalten kann, wie dieser "Terror" auch eine Bedrohung für die USA darstellt, könnte es durchaus strategisch nachvollziehbar sein, dafür zu sorgen, daß dem auch in Zukunft so ist. Der Hinweis, daß "Terroristen" möglicherweise bereits "kurz vor der Herstellung von Atomwaffen" stünden, wäre hier zweifellos äußerst hilfreich.

Welche dieser Möglichkeiten man letztlich für die wahrscheinlichste hält, hängt sicherlich zum großen Teil vom Grad des Mißtrauens gegenüber der US-Regierung ab. In jedem Fall ist diese Angelegenheit aber kaum geeignet, dieses Mißtrauen zu mindern.





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