Wie Al-Jazeera am Donnerstag berichtete, haben US-Soldaten fünf Mitglieder der Vereinigung muslimischer Gelehrter im Irak (AMS) gefangengenommen. Unter den Gefangenen befindet sich auch der Leiter des AMS-Büros in Kubeisa im Westirak. Sie waren auf dem Rückweg von einer Konferenz der AMS in Baghdad, als ihr Konvoi von US-Soldaten angehalten und die gefangengenommen wurden. Dutzende muslimischer Gelehrter und Geistlicher hatten an der Konferenz, die auf Bitte von Einwohnern der Stadt Fallujah ("Falludscha") einberufenen wurde, teilgenommen. Dabei wurden die US-Besatzer als auch die "irakische Übergangsregierung" scharf kritisiert, was sicherlich auch der Grund für die Gefangennahme der Männer ist. In der Abschlußerklärung bestätigten die Konferenzteilnehmer das Recht der Iraker zum Widerstand gegen die Besatzung. Auch erklärten sie, daß die "Übergangsregierung" von Iyad Allawi für "US-Massaker im Irak" verantwortlich sei. Schließlich riefen sie für den Fall einer Offensive gegen die Stadt Fallujah zu einem Boykott der für nächsten Januar geplanten Wahlen auf. Diese Wahlen seien unrechtmäßig, wenn während dessen eine irakische Stadt bombardiert würde. Schließlich zeigten sie sich in ihrer Erklärung "erstaunt" über das Schweigen der Arabischen Liga und der islamischen Länder angesichts des militärischen Vorgehens der USA im Irak und riefen arabische und muslimische Länder dazu auf "den täglichen Todesfeldzug" gegen das irakische Volk zu beenden. Ein weiterer Aufruf wurde an den UN-Generalsekretär Kofi Annan und die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats gerichtet, ihre Verantwortungen wahrzunehmen und die "US-Aggression" gegen Fallujah zu verurteilen. Ein anderer Al-Jazeera-Bericht vom Freitag zeigt, daß der Angriff auf die belagerte Stadt Fallujah unvermindert weitergeht. Am späten Donnerstagabend wurde die Stadt erneut aus der Luft und von US-Artillerie bombardiert. Dabei wurden nach Krankenhausangaben mindestens 7 Menschen getötet und 3 weitere verletzt. Impressum und Datenschutz contact: EMail |