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Das nächste Fallujah
13.11.2004








Während das US-Militär weiterhin um die Kontrolle der irakischen Stadt Fallujah kämpft, hat es diese in mehreren anderen Städten des Landes offenbar verloren. Auch die nordirakische Stadt Mosul, die drittgrößte Stadt des Landes mit einer auf bis zu eine Million geschätzten Einwohnerzahl wird nun Berichten zufolge größtenteils von Widerstandskämpfern kontrolliert.

Auch die Städte Samarra, Baquba, Ramadi und Tikrit haben sich offenbar zumindest teilweise von der Kontrolle durch die Besatzer befreit.

So berichtete Al-Jazeera am Samstag, daß keinerlei "irakischen Polizisten" oder Mitglieder der "irakischen Nationalgarde" geschweige denn US-Soldaten in Mosul zu sehen seien. Vielmehr würden sich Widerstandskämpfer frei in der Stadt bewegen und für die Sicherheit sorgen, berichtete Reuters. Dies wurde auch vom britischen Telegraph bestätigt.

"Im Süden und Westen der Stadt führen Kämpfer Patrouillen durch, um Banken und Geschäfte vor Plünderern zu schützen. Sie bewachen Krankenhäuser, Schulen und Feuerwehren", sagte ein Anwohner, der nur seinen Vornamen Thamer angab.

Früheren Berichten zufolge wurden zahlreiche Polizeistationen der Stadt von Widerstandskämpfern angegriffen, besetzt und geplündert. Dem Telegraph zufolge schlossen sich zahlreiche der "irakischen Polizisten" den Widerstandskämpfern an.

Ein Journalist in Mosul sagte gegenüber Al-Jazeera, daß das US-Militär gepanzerte Fahrzeuge, die zwei strategisch wichtige Brücken der Stadt besetzt hatten, zurückziehen mußte, nachdem sie unter schweren Beschuß mit mit Mörsern und Panzerfäusten gekommen waren.

Die Sprecherin des US-Militärs Hauptmann Angela Bowman bestätigte diesen Rückzug, gab allerdings als Grund hierfür an, daß damit Gläubigen ermöglicht werden sollte, an den Freitagsgebeten teilzunehmen.

Besonders bemerkenswert ist sicherlich auch eine Meldung der spanischen europa press unter Berufung auf einen AFP-Journalisten, der zufolge eine im Norden der Stadt gelegene US-Basis von den US-Streitkräften verlassen worden ist und kurz danach von Widerstandskämpfern geplündert wurde. Diese Information konnte bisher aus anderer Quelle weder bestätigt noch widerlegt werden.

Auch die in der Hauptstadt Baghdad verhängte Ausgangssperre kann als Indiz für zunehmende Probleme gewertet werden, dort die Kontrolle zu behalten.

Hinsichtlich Fallujah selbst ist die Lage derzeit unklar. Zwar sagte der "irakische nationale Sicherheitsberater" Qassem Dawoud, daß die Erstürmung der Stadt abgeschlossen sei, tatsächlich berichtete aber unter anderem AP, daß es am Samstagnachmittag erneut zu schweren Kämpfen in der Stadt gekommen ist.

Dem US-Militär zufolge wurden am Samstag wiederum 73 schwer verwundete US-Soldaten in das US-Militärkrankenhaus in Landstuhl ausgeflogen, was als klarer Beleg für andauernde schwere Kämpfe zu werten ist.





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