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Dioxin. Wirklich?
11.12.2004








Am Samstag berichteten die Medien, daß der Leiter der Wiener Privatklinik Rudolfinerhaus, Michael Zimpfer, erklärt hat, daß nun "kein Zweifel" mehr daran bestehe, daß die Erkrankung des ukrainischen Oppositionsführers Viktor Yushchenko (Juschtschenko) durch eine Vergiftung mit Dioxin hervorgerufen worden ist.

In Blut und Gewebeproben Yushchenkos sei ein Dioxingehalt festgestellt worden, der 1.000 Mal höher als der "Normalwert" - da es sich um einen bei etlichen künstlichen chemischen Prozessen als Abfallprodukt auftretendes und in die Umwelt gelangendes Gift handelt, ist hier kaum von einem "Normalwert" zu sprechen - sei.

Lothar Wicke, der ärztliche Leiter des Krankenhauses, hat praktisch zeitgleich mit Zimpers Erklärung seinerseits seine sofortige Kündigung bekanntgegeben. Offizieller Grund hierfür ist eine "Arbeitsüberlastung", tatsächlich ist Wicke allerdings massiv bedroht worden, nachdem er bei einer früheren Pressekonferenz gesagt hatte, es gäbe keine Beweise für eine Vergiftung. Ein Zusammenhang mit Zimpfers Erklärung scheint hier sicherlich wahrscheinlich.

Bei genauerer Betrachtung erscheint der nun öffentliche Vorwurf, Yushchenko sei Opfer eines mit Dioxin vollzogenen Mordversuchs, vermutlich, um ihn als Gegner bei den ukrainischen Wahlen "auszuschalten", zumindest ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher wird dies mit der ebenfalls häufig genannten Vermutung, daß Rußland hierfür verantwortlich sein könnte.

Zweifellos hat Rußland ein Interesse daran, daß statt dem den USA und Europa zugeneigten Yushchenko der bisherige, Rußland zugeneigte, Premierminister Yanukovych (Janukowitsch) die Wahl gewinnt.

Zwar ist ein Anschlag mit Dioxin grundsätzlich sicherlich problemlos durchführbar, bereits eine Menge von einem tausendstel Gramm kann tödlich sein. Hier stellt sich allerdings gerade die Frage, wie es möglich sein kann, daß diese tödliche Menge offenbar nicht erreicht worden ist. Ein mit einem Essen oder einem Getränk verübtes Giftattentat wird kaum darauf bauen, daß das Opfer noch drei weitere Portionen verlangt.

Und eine weitere Tatsache spricht stark gegen die Verwendung von Dioxin bei einem Anschlag. Dioxine werden im Körper nur sehr langsam abgebaut, lagern sich in Fettgewebe ein und sind leicht nachweisbar, was zweifellos eine bei einem Giftanschlag für gewöhnlich nicht erwünschte Eigenschaft ist.

Selbstverständlich kann nicht ausgeschlossen werden, daß es sich tatsächlich um einen Anschlag auf Yushchenkos Leben gehandelt hat, in diesem Fall würde sich allerdings die Frage stellen, warum der oder die Täter offenbar Interesse daran hatten, daß dieses als eben solches entdeckt wird.





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