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Belagerte Besatzer
13.12.2004








Wie die Washington Post am Sonntag berichtete, hat das US-Militär begonnen, die Versorgung der US-Basen im Irak statt wie bisher mit Lastwagen nun aus der Luft zu erledigen.

Dieser Strategiewechsel wurde vor mehreren Wochen zum großen Teil auf Drängen von General John Jumper, dem Stabschef der US-Luftwaffe vollzogen. Dabei werden Frachtflugzeuge eingesetzt, um Panzerketten, Reifen, Fahrzeuge, Generatoren und andere Versorgungsgüter, die bisher mit Lastwagen transportiert wurden, zu den US-Einheiten zu bringen. Als Grund hierfür wird genannt, daß dies notwendig sei, um das Leben von US-Soldaten und Zivilisten zu schützen, die andernfalls den Transport über die Straße übernehmen würden.

"Was General Jumper getan hat, war letztlich, mir die Genehmigung zu geben - um es mit seinen Worten zu sagen - das Regelbuch wegzuwerfen", sagte Generalleutnant Walter E. Buchanan III, der leitende Kommandeur der US-Militärflugzeuge im Persischen Golf. "Er kümmert sich nicht um die Effektivität, also tue ich das auch nicht."

"Ich habe ihnen gesagt: ‚Was auch immer notwendig ist, es soll unser Hauptziel sein, diese Lastwagen von den Straßen zu bekommen'", so Jumper in einem Telephoninterview.

Dies ist zweifellos mehr als nur ein deutliches Indiz dafür, daß das US-Militär nicht einmal in der Lage ist, die eigenen Konvois, die den Nachschub für die Soldaten transportieren, erfolgreich vor Angriffen zu schützen. Die Tatsache, daß eine halbwegs erfolgreiche Versorgung trotz aller dadurch entstehenden Kosten und Probleme nur noch aus der Luft möglich scheint, zeigt, wie sehr sich die US-Basen im Irak tatsächlich schon in einem Zustand der Belagerung befinden.

Im vergangenen Monat ist die tägliche Menge der per Luft transportierten Güter bereits um fast ein Drittel von 350 Tonnen auf ungefähr 450 Tonnen gestiegen, sagte Oberst Mark Ramsey, stellvertretender Leiter der Luftbereitschaft im "Combined Air Operations Center", von wo aus Flugzeuge im Mittleren Osten geleitet werden.

Offizieren zufolge soll die täglich per Flugzeug transportierte Menge auf 600 Tonnen täglich gesteigert werden. Ramsey sagte, er könne sich sogar vorstellen, daß bis zu 1.600 Tonnen täglich mit Flugzeugen im Irak bewegt werden würden. Auch dies wäre aber nur ein Bruchteil der notwendigen Gesamtmenge. Der überwiegende Teil der zu transportierenden Güter ist seiner Aussage nach Treibstoff und Wasser, die einen zu großen Platzbedarf für diesen Transportweg haben.

Buchanan gab zu, daß die Führungsebene des US-Militärs Anfang des Jahres geglaubt hat, die militärischen Versorgungsflüge durch kommerzielle Unternehmen übernehmen lassen zu können.

"Jetzt gibt es die Erkenntnis, daß wir alles fliegen müssen, das wir nur können", so Buchanan.





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