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Tod von Journalisten
10.02.2005








Wie viele andere Medien auch ging die Washington Post am Dienstag in einem Artikel äußerst kritisch mit der kurzfristig vom Leiter des Nachrichtenressorts von CNN, Eason Jordan, geäußerten Behauptung, das US-Militär würde gezielt gegen Journalisten vorgehen, um.

Jordan hatte im vergangenen Monat bei einer Versammlung des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos das US-Militär beschuldigt, gezielt gegen Journalisten im Irak vorzugehen. Dort sagte er dem demokratischen Abgeordneten Barney Frank zufolge, daß er "von 12 Journalisten weiß, die nicht nur von US-Soldaten getötet wurden, sondern auch gemäß der allgemeinen Vorgehensweise zum Ziel geworden waren."

Später "veränderte" Jordan allerdings seine Aussage dahingehend, daß die Journalisten von einigen Soldaten, die wußten, daß es sich u Medienvertreter handelte, "aus Wut heraus getötet" worden seien.

Auf Nachfrage zog Jordan sich noch weiter von seiner ursprünglichen Aussage zurück.

"Ich habe versuchte, eine Unterscheidung zwischen 'Kollateralschäden' und Menschen, die anderweitig getötet wurden, zu treffen", sagte er. "Ich habe niemals in meinem Leben gedacht, daß jemand vom US-Militär versucht hat, einen Journalisten zu töten. Niemals so etwas andeuten wollen. Offensichtlich war ich nicht so unmißverständlich, wie ich bei dem Forum hätte sein sollen", so Jordan.

Der Journalist David Gergen sagte, er habe "nach Luft geschnappt", als Jordan davon sprach, daß "Journalisten absichtlich getötet wurden", daß Jordan aber "sowie er es gesagt hatte, bemerkte, daß er zu weit gegangen war" und "zurückruderte". Jordan brachte dann "die sehr starke Besorgnis zum Ausdruck, daß unsere Soldaten nicht so viel Vorsicht walten lassen, wie sie sollten", wenn Journalisten beteiligt sind, so Gergen, der Moderator der Diskussion.

Von der am 27. Januar stattgefundenen Diskussion existiert weder ein offizielles Protokoll noch wurde eine Videoaufzeichnung veröffentlicht.

Jordan nannte eine Reihe von Beispielen für das Vorgehen gegen Journalisten, darunter den Angriff auf das Hotel Palestine in Baghdad, bei dem zwei Journalisten getötet wurden, und den Reuters-Kameramann Mazen Dana, der bei Filmaufnahmen vor dem Gefängnis Abu Ghurayb erschossen wurde, weil seine Kamera angeblich für eine Panzerfaust gehalten worden war.

Die Äußerungen Jordans waren offenbar absolut unmißverständlich, so sagte der vor Ort anwesende US-Senator Chris Dodd, er sei "empört über die Aussagen".

Auch wenn - oder gerade weil - er nur kurz darauf versuchte, seine Aussagen zu relativieren, sind sie doch ein überdeutlicher Beleg für die schon seit langem von unabhängigen Medien vertretene Ansicht, daß kritische Journalisten im Irak äußerst gefährlich leben.





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