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Todesstrafe für US-Marine?
11.02.2005








Am Freitag berichtete der australische Daily Telegraph, daß ein US-Soldat derzeit wegen Mordes an zwei Irakern angeklagt wird und möglicherweise von der Todesstrafe bedroht ist.

Unstrittig ist, daß Leutnant Ilario G. Pantano am 15 April 2004 in Baghdad zwei Iraker erschossen hat, ohne von diesen tatsächlich bedroht gewesen zu sein. Der 33-jährige Pantano und sein Anwalt Charles Gittens sind allerdings der Ansicht, daß er nicht schuldig ist. Das US-Marine-Korps, dem er angehört hat andererseits noch nicht entschieden, ob die Anklage für ihn die Todesstrafe fordern wird.

Pantanos Einheit hatte bei der Durchsuchung eines vermuteten Verstecks von Widerstandskämpfern Waffen, Munition und "Material zum Bombenbau" entdeckt. Dann sahen die Soldaten, wie zwei Männer versuchten, in einem Geländewagen zu fliehen. Daraufhin zerschossen die Soldaten die Reifen des Fahrzeugs und zwangen es so zum anhalten. Die beiden Männer wurden gefangengenommen und gezwungen, die Innenausstattung des Autos herauszureißen um so zu überprüfen, ob es dort versteckte Sprengfallen oder Verstecke gab.

Einer der beiden Männer habe sich dann zu Pantano hingewendet "als wenn er ihn angreifen wollte" und Pantano befahl ihm, sofort anzuhalten.

"Er [Pantano] dachte, er wäre in Gefahr und feuerte und tötete sie und das ist es, was wir mit Terroristen machen, die nicht auf Befehle hören. Es ist eine Kampfsituation - töte oder werde getötet", so sein Anwalt Gittens.

Die beiden Männer allein aufgrund der Tatsache, daß sie vor einer Einheit ein Gebäude durchsuchender US-Soldaten flohen, als "Terroristen" zu bezeichnen und ihre Tötung mit der Mißachtung eines Befehls entschuldigen zu wollen - ein "Verbrechen", daß außerdem offenbar nur einer von beiden begangen hat - läßt auf Gittens - und damit letztlich sicherlich auch Pantanos - Einstellung gegenüber Irakern schließen.

Sollte Pantano nicht das äußerst unwahrscheinliche Pech haben, daß ausgerechnet er zum Sündenbock für tausende vergleichbare Fälle gemacht wird, so wird er kaum tatsächlich die Todesstrafe - oder eine andere schwerwiegende Strafe - zu fürchten haben, was hinsichtlich der Todesstrafe allerdings zu begrüßen ist, da diese in keinem Fall zu rechtfertigen ist.





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