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Der geplante Tod
06.03.2005








Neuere Berichte zum Angriff auf das Fahrzeug der italienischen Journalistin Giuliana Sgrena erhärten den Verdacht, daß es sich bei den Schüssen der US-Soldaten eben nicht um ein "Versehen" handelte.

So sagte Sgrena gegenüber der italienischen Repubblica, es habe keinen Grund für die Schüsse gegeben. Entgegen den Angaben des US-Militärs sei das Fahrzeug mit normaler Geschwindigkeit gefahren. Außerdem habe es sich auch nicht um einen Kontrollposten gehandelt. Vielmehr sei ihr Fahrzeug von einem US-Militärfahrzeug plötzlich beschossen worden. Dies wurde auch von einem der bei dem Angriff verwundeten italienischen Geheimagenten bestätigt.

Ihr Lebensgefährte Pier Scolari wurde noch weitaus deutlicher, wie beispielsweise auch TurkishPress auf Grundlage eines weiteren Artikels der Repubblica berichtete.

"Die Amerikaner und Italiener wußten, daß [ihr]Auto kommt", sagte er. "Sie waren 700 Meter vom Flughafen entfernt, was bedeutet, daß sie alle Kontrollposten passiert hatten."

"Giuliana hatte Informationen und das US-Militär wollte nicht, daß sie überlebt", so Scolari.

Tatsächlich läßt die geringe Entfernung zum streng geschützten Flughafen Baghdads ein "Versehen" äußerst unwahrscheinlich erscheinen. Den feuernden Soldaten muß klar gewesen sein, daß das von ihnen beschossene Fahrzeug bereits mehrere Kontrollposten passiert hatte. Aufgrund der Tatsache, daß sich in dieser Nähe zum Flughafen mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nur autorisierte Personen aufhalten erscheint es auch unwahrscheinlich, daß dort besonders "nervöse" Soldaten eingesetzt werden.

Was auf den ersten Blick der Annahme eines "Schießbefehls" widerspricht, die Tatsache, daß Sgrena und zwei weitere Fahrzeuginsassen überlebt haben, ist bei genauerer Überlegung angesichts der zahllosen von US-Soldaten in solchen Situationen getöteten Zivilisten vielleicht ungewöhnlich, aber keineswegs unlogisch.

Angenommen, hohe Stellen planten tatsächlich Sgrenas Tod, so würden sie den "ausführenden" Soldaten mit Sicherheit nicht mitteilen, auf wen diese schießen sollen. Vielmehr würden die Soldaten eine allgemeine Warnung erhalten, daß "vermutet" werde, daß ein "Selbstmordattentäter" in einem Fahrzeug - möglicherweise sogar mit einer Beschreibung des von Sgrena genutzten - den Flughafen angreifen wolle.

Wenn die Soldaten dann dieses Fahrzeug bei einer Patrouille sehen, werden sie ohne Zögern das Feuer eröffnen, andererseits kann dies im Nachhinein aber problemlos als "bedauerlicher Irrtum" bezeichnet werden.

Nachdem die Soldaten das Fahrzeug zum Stehen gebracht hatten, näherten sie sich offenbar vorsichtig - als befürchteten sie einen Angreifer - und ließen die Insassen medizinisch versorgen, nachdem sie bemerkten, wer sich in dem Fahrzeug befand.

Auch wenn sicherlich noch immer nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, daß es sich tatsächlich nur um einen versehentlichen Angriff handelte, so scheint die Antwort auf die Frage, ob Giuliana Sgrena von US-Soldaten getötet werden sollte, doch immer deutlicher "ja" zu lauten.





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