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Neuer Verdacht zu Angriff auf Sgrena
15.03.2005








In einem am vergangenen Freitag von der italienischen AprileOnLine veröffentlichten Interview mit dem bekannten italienischen Journalisten und Politiker Giulietto Chiesa äußerte dieser einen neuen Verdacht über die Hintergründe der Schüsse auf das Fahrzeug der freigelassenen Giuliana Sgrena, bei denen der Geheimagent Nicola Calipari getötet wurde.

Chiesa erzählte zur Erläuterung seiner Vermutung eine Geschichte aus der Vergangenheit.

"Lassen Sie mich Ihnen eine wahre Geschichte über Geheimdienste erzählen", begann er. "Diese Geschichte trug sich in Tschetschenien zu, aber sie könnte in jedem Land passieren, in dem die Geheimdienste ihre Lager aufgeschlagen haben. Überall gibt es gegenseitige Unterwanderungen, ich unterwandere dich, du unterwanderst mich. Das Problem, es scheint wie ein Kinderspiel zu sein, ist, zu verhindern, daß die verdeckten Agenten identifiziert werden. Deshalb werden die Dienste geheim genannt."

"Aber zurück zu der Geschichte, deren Hauptfigur ich kenne, deren Namen ich aber aus offensichtlichen Gründen nicht enthüllen kann: diese Person, in Tschetschenien, kommt in Kontakt mit einem Geheimdienst. Es passiert, versehentlich, durch bloßen Zufall, daß unter jenen, die er dort trifft, jemand ist, den er kennt, der aber nicht dort sein sollte. Ein russischer Spion, genau. Erraten Sie, was er tun mußte, um sein Leben zu retten? Er mußte sofort fliehen, Tschetschenien umgehend verlassen. Was er gesehen hatte brachte ihn in Gefahr. Er hätte es nicht sehen sollen", so Chiesa weiter.

Hier schloß er den Kreis zum Tod Caliparis. "Wer heikle Verhandlungen durchführt findet sich in schwierigen Situationen wieder", sagte Chiesa, "und trifft geheime Absprachen mit unterschiedlichen Gruppen, die eine Grauzone bilden mit verdeckten Agenten, von denen ich sprach, mit Falschspielern. Jemand, der im Irak ankommt, muß eine Reihe von Kontakten knüpfen und herausfinden, mit wem er sich wirklich beschäftigen muß. Ein Teufelskreis, aus dem man, wenn man einmal darin ist, nicht mehr entkommen kann, außer man verläßt das Land nach Erledigung der Mission unverzüglich und kehrt niemals zurück."

"Kurz gefaßt", so Chiesa, "Was ich meine ist, daß Nicola Calipari vielleicht zu einem Ziel geworden ist; er könnte etwas gesehen haben, das er nicht hätte sollen. Konflikte zwischen Geheimdiensten, insbesondere in Ländern, in denen Guerilla-Kämpfe, Terrorismus und Widerstandskämpfe die Regel sind, sind wahrscheinlich und eine Tatsache. Sie kommen nicht nur in Agentenromanen vor." Andererseits wollte er aber angesichts täglich vorkommender ähnlicher Ereignisse auch nicht ausschließen, daß es sich tatsächlich wie offiziell behauptet um ein "Versehen" handelte.

"Die tatsächlichen Beweise sind rar, aber bedeutsam", fügte er hinzu. Sie zeigten, daß "die Geschwindigkeit des Autos nicht so hoch wie von den Amerikanern behauptet war, daß es kein Warnsignal gab, sie schossen einfach. Andererseits ist sicher, daß jeder wußte, daß es ein Auto gab, in dem sich die befreite Geisel, die Journalistin Giuliana Sgrena, ein SISMI-Agent und sein Mitarbeiter befanden. Jetzt wissen wir, daß ein weiterer SISMI-Agent, der Leiter der italienischen Streitkräfte und der Leiter der CIA-Station am Flughafen auf sie warteten."

Chiesa zeigte sich allerdings schon zuvor gegenüber der Los Angeles Times nicht sonderlich zuversichtlich, daß die USA bei einer Untersuchung bemüht wären, die Wahrheit ans Licht zu bringen.

"Als jene, die für alles, was im Irak passiert, vorrangig verantwortlich sind, werden die Amerikaner nichts sagen, daß ihnen Unbehagen bereitet", sagte er.





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