Wie eine polnische Organisation am Donnerstag mitteilte, hat sich mittlerweile die sechste der insgesamt 16 polnischen Provinzen zur "gentechnikfreien Zone" erklärt. Demnach hat sich nun auch die Provinz Mazowieckie, in der auch Warschau, die Hauptstadt Polens, liegt, nach den Provinzen Podkarpackie, Malopolska, Podlaskie, Lubelskie und Kajawsko-Pomorskie dem Aufruf der Organisation "International Coalition to Protect the Polish Countryside" (ICPPC, "Internationale Koalition zum Schutz der polnischen Landschaft") zu folgen. Dies hat zwar ebenso wie gleichlautende Beschlüsse mehrerer polnischer Kommunen und hunderter Bauernhöfe vor allem symbolischen Charakter, da eine solche Entscheidung nur rechtlich bindend wäre, wenn sie von der polnischen Landesregierung getroffen würde - was derzeit eher unwahrscheinlich scheint - andererseits zeigt hier ein wachsender Teil Polens aber eine wesentlich größere Entschlossenheit gegenüber genveränderten Lebensmitteln als dies beispielsweise in Deutschland der Fall ist. Die ICPPC bezeichnet dies allerdings nur als einen ersten Schritt. Ziel ist es demnach vorrangig, durch wachsenden Druck die polnische Regierung, aber vor allem auch die Europäische Kommission dazu zu bewegen, derartige regionale Erklärungen offiziell anzuerkennen und ihnen die rechtlichen Mittel zu ihrer Durchsetzung zu geben. Zumindest innerhalb Polens nähert sich die Organisation dem Punkt, an dem die Regierung derartige Forderungen nicht mehr einfach ignorieren kann, offenbar immer weiter an. Ein Blick auf eine von der ICPPC erstelle Karte zeigt, wie weit die Unterstützung der Aktion bereits gediehen ist (Dunkelgrün kennzeichnet erklärte gentechnikfreie Provinzen). Sollte diese Entwicklung noch weiter voranschreiten, so wird die dann erfolgende Reaktion der polnischen Regierung zweifellos einen tiefen Einblick ermöglichen, wessen Interessen von ihr tatsächlich in der Hauptsache vertreten werden. Impressum und Datenschutz contact: EMail |