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Propaganda oder Wahrheit?
05.04.2005








Am Dienstag zitierte Reuters den "irakischen Übergangsminister für Menschenrechte" Bakhtiar Amin mit den Worten, daß seit Beginn des US-geführten Angriffskrieges gegen den Irak bisher 6.000 irakische Zivilisten von "Guerillas und kriminellen Banden" getötet und 16.000 weitere verletzt worden seien.

Amin berief sich dabei auf eine erste "umfassende Schätzung" der Regierung.

"Diese Leute der Rebellion sind in Plünderungen, Terrorismus, Tötungen, Entführungen, Drogenhandel, Enthauptungen und all das verwickelt", so Amin. "Es gibt etwa 6.000 Iraker, die von diesen Leuten getötet wurden und 16.000, die verwundet wurden", sagte er unter Berufung auf Aufzeichnungen des Gesundheits-, des Menschenrechts-, des Innen- und weiterer Ministerien.

Diese Zahlen sind von anderen entsprechenden Zahlen derart weit entfernt, daß sich hier zweifellos die Frage stellt, mit welchem Hintergrund Amin behauptete, es seien bisher erst 6.000 Iraker in den knapp zwei Jahren seit Beginn des Krieges getötet worden.

Selbst die unabhängige Website IraqBodyCount gibt als vorsichtigste Zahl derzeit 17.316 getötete irakische Zivilisten an. Die Angaben der Website beruhen ausschließlich auf Medienberichten, so daß mit Sicherheit angenommen werden kann, daß die wirkliche Zahl der Todesopfer noch weitaus höher liegt.

Eine unabhängige Studie schätzte die Zahl der getöteten Iraker bereits vor einem halben Jahr auf 100.000, hochgerechnet dürfte die Zahl also mittlerweile bei 125.000 getöteten Menschen liegen. Hierbei sind die Folgen des großflächigen Verseuchung des Landes mit Uranmunition noch gar nicht berücksichtigt, die in Zukunft zu zahllosen weiteren Opfern führen dürften.

Amins Zahl unterscheidet sich von diesen Angaben derart schwerwiegend, daß es sich zweifellos nicht einfach um unterschiedliche Schätzungen oder Auswertungsergebnisse handelt.

Letztlich scheinen nur zwei Gründe für Amins Aussage möglich. Entweder wollte er die Zahl der zivilen Todesopfer als Folge des US-Angriffs bewußt schönen - was angesichts der Tatsache, daß die "Übergangsregierung" der Kontrolle der USA untersteht sicherlich wahrscheinlich scheint - oder aber er wollte in Wahrheit auf die überwiegende Schuld der Besatzer hinweisen. Bei genauerer Betrachtung seiner Aussage bleibt zumindest die Möglichkeit offen, daß er sehr wohl der Ansicht ist, daß neben den 6.000 von Widerstandskämpfern verursachten Todesopfern 119.000 weitere durch die Besatzer getötet wurden.





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