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Die Einkreisung des Irans
18.04.2005








In der vergangenen Woche berichteten die Medien fälschlich, der US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sei nach seinem "Überraschungsbesuch" im Irak direkt weiter nach Afghanistan gereist.

Tatsächlich stattete er auf dem Weg vom Irak nach Afghanistan in der Nacht zum Mittwoch der Hauptstadt Azerbaijans, Baku, einen etwa dreistündigen Besuch ab, wie ein Blick in die örtliche Presse, beispielsweise die Baku Sun, belegt. Dort traf er sich mit dem Verteidigungsminister des Landes, General Safar Abiyev.

Rumsfelds Abstecher kann dabei kaum verwundern. Einerseits wird die derzeit im Bau befindliche, 1.800 Kilometer lange Baku-Tbilisi-Ceyhan-Ölpipeline das Land auf dem Weg vom am kaspischen Meer gelegenen Baku zum türkischen, am Mittelmeer gelegenen Ceyhan vollständig durchqueren. Einem online nicht kostenlos erhältlichen Bericht des Wall Street Journal zufolge planen die USA die Errichtung der "Caspian Guard", einer technisch hochgerüsteten Schutztruppe für die Pipeline.

Für die nächsten 10 Jahre werden von Seiten der USA 100 Millionen US-Dollar für die Aufstellung und den Betrieb der "Caspian Guard" eingeplant. Hierbei soll es sich um hochmobile Einheiten handeln, die ausschließlich Flughäfen und Häfen nutzen werden. Neben dem Schutz der Pipeline soll die Truppe auch auf "Notfälle in der Region" reagieren.

Azerbaijan grenzt aber auch an den Norden des Irans. Da für die Einrichtung der "Schutztruppe" Verträge mit Azerbaijan über die militärische Nutzung von Flughäfen durch das US-Militär unumgänglich sind, könnte das Land so bei einem Angriff auf den Iran als weitere Basis für US-Bomber dienen. Damit könnte ein Angriff aus allen vier Himmelsrichtungen gleichzeitig erfolgen, im Westen aus dem Irak, im Osten aus Afghanistan und im Süden von Flugzeugträgerverbänden aus.

Was auch immer Rumsfelds Hintergedanken - und damit auch die des US-Präsidenten George W. Bush - bei dem Besuch gewesen sein mögen, zumindest ist die US-Regierung offenbar gern bereit, für sie die sich drastisch verschlechternde Menschenrechtssituation in Azerbaijan zu vergessen.

Als weiteres Indiz für einen bevorstehenden Angriff auf den Iran mag ein kürzliches gemeinsames Manöver von US-amerikanischen und israelischen Soldaten sein. Im Rahmen von "Juniper Cobra" wurde der Angriff eines nicht namentlich genannten Land, in dem allerdings Persisch gesprochen wird, auf ein anderes mit Raketen simuliert. Die angreifenden Raketen ähnelten dabei verblüffend den iranischen Raketen von Typ Shahab-3. Es ist offensichtlich, daß hier ein Angriff des Irans auf Israel geprobt wurde.

Als erste Verteidigungslinie wurden dabei israelische Arrow-Abwehrraketen eingesetzt, für den Fall ihres Versagens standen in zweiter Reihe Patriot-Raketen und ein Aegis-Raketenabwehrschiff der USA bereit. Da mit Sicherheit anzunehmen ist, daß der Iran nicht als Erster angreifen wird - dies würde nicht nur militärisch, sondern auch politisch höchstwahrscheinlich in eine Katastrophe führen und dürfte auch kaum mit der islamischen Grundlage der Staatsführung vereinbar sein - ist als Voraussetzung für das Manöverszenario also ein vorangegangener Angriff Israels und/oder der USA auf den Iran anzunehmen.

Darüberhinaus bietet dieses Manöver zweifellos die Gelegenheit, die beteiligten US-Einheiten noch "eine gewisse Zeit" in Israel zu belassen, so daß zusätzlicher Schutz des Landes vor einem iranischen Gegenschlag bei einem nicht allzu fernen Angriff zur Verfügung stünde.





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