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Lügen im Doppelpack?
19.04.2005


Salvador






Wie sowohl die Lokalzeitung "Desert dispatch" als auch das Blatt "The Walton Tribune" übereinstimmend berichten, starb am Dienstag dem 12.04.2005 der US-Stabsgefreite Tyler Dickens im Brooke Army Medical Center (in St. Antonio im US-Bundesstaat Texas) an den Folgen seiner am 7. April im Irak erlittenen Verletzungen. Angesichts der bisher offiziell über 1.550 im Krieg gefallenen US-Soldaten erschiene diese Meldung wie blutige Routine, wäre da nicht die bemerkenswerte Tatsache, daß der Tod des jungen Mannes seit nunmehr 7 Tagen vom US-Militär selbst nicht gemeldet wurde.

Noch auffälliger erscheint der Umstand, daß Dickens im "Desert dispatch" als "der zweite Soldat" des "11th Armored Cavalry Regiment" bezeichnet wird, der an den Folgen eines Feuers in einem Wachturm starb, welches laut der Zeitung durch die Explosion einer Panzerfaust ausgelöst worden war. Bereits am 9. April verstarb einer Meldung des US-Verteidigungsministeriums zufolge der US-Stabsgefreite Casey M. LaWare, der ebenfalls dem "11th Armored Cavalry Regiment" angehörte, im Militärkrankenhaus Landstuhl, nachdem er am 6. April im irakischen Al-Mahmudiyah Verletzungen erlitten hatte, die angeblich nicht mit Kampfhandlungen in Zusammenhang standen. Laut der Meldung gehörten die beiden US-Soldaten sogar dem gleichen Bataillon ("2nd squadron") ihres Regimentes an, weshalb man auch trotz der kleinen Diskrepanz bei dem Datum des Vorfalls (die beispielsweise durch den Zeitunterschied zwischen dem Irak und den USA erklärt werden könnte) mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen kann, daß es sich bei LaWare um den im "Desert dispatch" erwähnten ersten Soldaten handelt, der an den Folgen des Feuers im Wachturm starb.

Es ergibt sich also aus den vorliegenden Daten das Bild, dass LaWares Tod nach 4 Tagen am 13.04. bekannt gegeben wurde, während über seinen Kameraden Dickens merkwürdigerweise auch nach 7 Tagen vom US-Militär kein Wort zu erfahren war. Außerdem widerspricht die Behauptung der Armee, LaWare sei an "nicht durch Kampfhandlungen verursachten Verletzungen" gestorben, dem Bericht des "Desert dispatch" über die Explosion einer Panzerfaust als Ursache der Verletzungen.

Angesichts dieser Sachlage liegt die Spekulation nahe, dass es sich hier um einen weiteren Fall einer "Phantomleiche" handelt, den das US-Militär aus Propagandagründen nicht bekannt geben will. Daß die Armee außerdem die Explosion der Panzerfaust in dem Wachturm der beiden Soldaten verschwieg, könnte darauf hindeuten, daß man im Pentagon bemüht ist, die Zahl der eigenen Toten durch feindliches Feuer möglichst gering erscheinen zu lassen, um den Eindruck zu erwecken, der Widerstand im Irak ginge zurück.

Möglicherweise wird der Tod Tyler Dickens nach der nun (allerdings schon ab dem 15.04.) erfolgten Berichterstattung noch bekanntgegeben, bisher (Stand 19.04.2005, 18:00 MESZ) ist dieser Schritt jedoch noch nicht erfolgt.


Ergänzung: Am späten Dienstagabend veröffentlichte das US-Militär schließlich eine Meldung über Dickens' Tod. Hierin wurde er als "Hauptgefreiter" bezeichnet, er wurde also offenbar posthum befördert. Die Meldung spricht aber erneut nur von einem "Feuer" und erwähnt in keiner Weise einen Angriff.





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