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Gefälschte Fälschung?
22.04.2005








Wie die britische BBC am Donnerstag berichtete, ist das Kriegsgerichtsverfahren gegen einen britischen Soldaten wegen der vorgeblichen Fälschung von Photos, die anscheinend die Folterung irakischer Gefangener zeigten, aufgrund "neuer Beweise" ausgesetzt worden, so ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.

"Der Fall liegt nun der Staatsanwaltschaft vor, die darüber entscheiden wird, wie weiter vorgegangen wird", fügte er hinzu.

Im vergangenen Jahr hatte der Daily Mirror Photos veröffentlicht, die vorgeblich britische Soldaten des "Queen's Lancashire Regiment" bei der Folterung irakischer Gefangener zeigten. Dem widersprach das britische Militär vehement. Als Beweis wurde dabei genannt, daß ein Militärlastwagen, der auf einem der Bilder zu sehen war, gar nicht im Irak eingesetzt würde. Dies hatte letztlich zum mehr oder minder freiwilligen Rücktritt des Chefredakteurs der Zeitung, Piers Morgan, geführt.

In der BBC-Radiosendung PM sagte Morgan nun, er fühle sich durch die Aussetzung des Verfahrens "völlig bestätigt".

"Es ist an der Zeit, daß die Regierung und das Verteidigungsministerium und das Queen's Lancashire Regiment ein paar echte Beweise vorlegen", so Morgan. "Ich habe immer darauf bestanden, daß der Grund dafür, daß ich damals nicht zugab, daß es sich um Fälschungen handelte, der Mangel an harten Beweisen war."

"Alles, was wir je wirklich hatten, war diese eigenartige Behauptung, daß der Laster nicht im Irak war", sagte er. "Keinen Medienvertretern wurde erlaubt, den Lastwagen zu untersuchen oder ihm nahe zu kommen."

Diese Behauptung sei "von dem von uns beschuldigten Regiment aufgestellt worden, die sich in diesem Jahr weitaus ernsteren Anklagen wegen Mißbrauchs im Irak gegenübersehen. Wir haben bereits durch Kriegsgerichtsverfahren in diesem Jahr erfahren, daß viel schlimmeres als das von uns behauptete passiert ist, unbestreitbar."

Auch wenn die Äußerungen des Sprechers des Verteidigungsministeriums nicht klar genug waren, als daß tatsächlich mit Sicherheit angenommen werden könnte, daß die veröffentlichten Photos doch echt waren, so fällt es doch zumindest schwer, einen anderen Grund für die "Aussetzung" des Verfahrens gegen den angeklagten Soldaten zu finden.





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