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Die aufgedeckte Lüge

02.05.2005






Der Eindruck, daß die vom US-Militär zugegebenen Verluste nicht im entferntesten zu der Zahl und Schwere der täglichen Angriffe irakischer Widerstandskämpfer passen, drängt sich auf.

In der Vergangenheit wurden hier bereits mehrfach Indizien gesammelt, die belegen, daß die Verluste der Besatzer im Irak weitaus höher sind, als dies offiziell zugegeben wird. Hier sei nur an einen Bericht vom Juli des vergangenen Jahres, demzufolge damals 1.000 US-Soldaten pro Monat allein in das US-Militärkrankenhaus in Landstuhl eingeliefert wurden, sowie mehrere Meldungen, die belegen, daß der Tod von Soldaten erst Tage nach Medienberichten vom US-Militär gemeldet wurden, erinnert.

Der von der italienischen Zeitung Corriere della Sera veröffentlichte "Untersuchungsbericht" des US-Militärs zum Tod des italienischen Geheimagenten Nicola Calipari liefert nun allerdings einen sicheren Beweis.

Dort steht auf Seite 9 in einem geschwärzten - was sich aber problemlos umgehen läßt - Bereich des Dokuments:

"Fünf Angriffe gegen 1-69 IN [1. Bataillon, 69. Infanterieregiment der US-Nationalgarde] im November führten zu zwei Getöteten und drei Verwundeten. Fünf Explosionen im Dezember führten zu einem Getöteten und drei Verwundeten. Im Januar 2005 wurde 1-69 IN von sechs Explosionen getroffen, die zu sieben Getöteten und drei Verwundeten führten. Die sieben Getöteten entstanden alle bei einem Angriff, bei dem 10 vergrabene 155-Millimeter-Artilleriegeschosse verwendet wurden. Nach der Verlegung nach Baghdad im Februar wurde die Einheit ein Mal angegriffen, was zu keinen Toten oder Verletzten führte. Anfang März wurde 1-69 IN von vier Explosionen getroffen, die zu drei Getöteten und drei Verwundeten führten. Insgesamt erlitt 1-69 IN in Taji 10 Getötete und 9 Verwundete, gefolgt von 3 Getöteten und 3 Verwundeten während der Durchführung von Sicherheitsoperationen auf der Route Irish [die Straße zum Flughafen Baghdads]. Alle 13 der im Zusammenhang mit Kampfhandlungen stehen Todesfälle der Einheit waren die Folge von Sprengsätzen."

Hierbei ist zu beachten, daß es sich bei den genannten 13 Todesfällen ausschließlich um kampfbedingte Tote handelte. Die beiden für den 16. und den 17. Januar gemeldeten Todesfälle der Einheit durch einen "Verkehrsunfall" wurden hier offenbar ausgeklammert.

Von den drei im März 2005 getöteten Soldaten der Einheit wurden nur zwei gemeldet.

Am entscheidensten ist aber zweifellos, daß der genannte, offenbar äußerst schwere Angriff im Januar 2005, bei dem 7 Soldaten getötet wurden, vollständig ungenannt blieb. Zwar wurde für den 6. Januar der Tod von 6 Soldaten durch eine Explosion gemeldet, die getöteten Soldaten gehörten mit "Task Force Baghdad" aber zu einer anderen Einheit und der Angriff ereignete sich auch in Baghdad und nicht in der Gegend von Taji, wo die 1-69 IN damals noch stationiert war. Der Meldung des Verteidigungsministeriums zufolge gehörten die Soldaten vielmehr der 256. Infanteriebrigade der Nationalgarde an. Nur ein weiterer, hierbei getöteter Soldat wurde in einer weiteren Meldung als zur 1-69 IN zugehörig identifiziert. Am deutlichsten wird diese Unterscheidung in dieser Meldung getroffen.

Innerhalb von nur fünf Monaten wurden also allein bei dieser Einheit mindestens 7 getötete US-Soldaten verschwiegen.


Korrektur: Die hier zuvor gemachte Aussage, auch im November sei ein getöteter Soldat verschwiegen worden, war falsch, wie auch die entsprechende Meldung des US-Verteidigungsministeriums belegt.





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