Wie IslamOnline am Samstag unter Berufung auf die Londoner Nachrichtenagentur Al-Quds Press berichtete, floriert im Irak zumindest eine Branche wie selten zuvor in der Geschichte. Die Tatsache, daß dies von Seiten der Besatzer nicht bereits stolz hervorgehoben ist, deutet bereits darauf hin, daß dies keineswegs ein Anzeichen für eine positive Entwicklung im Irak ist. Und wirklich handelt es sich bei dieser derzeit gedeihenden Branche um die Bestattungsunternehmer des Landes - was angesichts von mittlerweile weit über 100.000 durch den Krieg und die Besatzung getötete Menschen allerdings kaum verwundern kann. "Die stark steigende Zahl der Todesfälle im Land wirkt sich eindeutig positiv auf die Bestattungsunternehmer aus", sagte Mohammad Sakran, dem ein Grabmal im Osten Baghdads gehört. Dies führt offenbar sogar dazu, daß es in den Grabmälern zunehmend Platzprobleme gibt. "Im Grabmal geht der Platz aus", so Sakran weiter. Im ganzen Land werden die Friedhöfe immer größer und erreichen teilweise bereits die Größe von Städten wie An-Najaf, einer Stadt mit über einer halben Million Einwohnern. Auch wenn die Nachricht selbst, daß irakische Bestattungsunternehmer dank des US-geführten Angriffskrieges derzeit das Geschäft ihres Lebens machen, kaum überraschen kann, so zeigt dieser Vergleich doch plastisch das Ausmaß der Tragödie des irakischen Volkes. Da derzeit weder ein Ende der Besatzung noch des bewaffneten Widerstands dagegen in Sicht sind und außerdem das in großen Mengen vom US-Militär im Irak verschossene abgereicherte Uran erst beginnt, seine tödliche Wirkung zu entfalten, ist in nächster Zeit kaum mit einem Rückgang der Auftragslage für die Bestattungsunternehmer zu rechnen. Impressum und Datenschutz contact: EMail |