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Die Rückkehr al-Sadrs?

Muqtada al-Sadr fordert "sofortigen" Abzug

17.05.2005  






Eine AP-Meldung vom Montag verstärkt den Eindruck, daß sich der irakische Geistliche Muqtada al-Sadr erneut auf Konfrontationskurs mit den Besatzern befindet.

Erst in der vorletzten Woche kam es in Baghdad bei einer Demonstration von Anhängern al-Sadrs zu Schüssen "irakischer Polizisten" auf die Demonstranten, wobei mindestens fünf Menschen verletzt wurden. Die Demonstration erfolgte nach der Verlesung von al-Sadrs Freitagspredigt durch einen anderen Geistlichen in der Moschee der Stadt Kufa.

Am Montag nun gab er in der Stadt Najaf eine Pressekonferenz, bei der er unter anderem den sofortigen Abzug aller Besatzungstruppen aus dem Irak forderte.

"Ich fordere mehrere Dinge, einschließlich der Bestrafung Saddams und rufe die irakische Regierung, religiöse Bewegungen und politische Parteien auf, hart daran zu arbeiten, die Besatzer hinauszuwerfen", so al-Sadr. "Ich will den sofortigen Abzug der Besatzungsstreitkräfte." Außerdem wiederholte er seine Forderung nach der Freilassung aller Gefangenen.

Darüber hinaus beschuldigte er die USA, zu versuchen, religiöse Konflikte im Irak zu schüren.

"Die Besatzer versuchen, einen Glaubenskrieg zwischen den Sunniten und Shiiten zu erschaffen", sagte er. "Es ist nicht akzeptabel, alle Anschuldigungen für schreckliche Handlungen, die durch die Besatzer an den Shiiten begangen werden, den Sunniten anzulasten, wir verurteilen und brandmarken außerdem alle terroristischen Handlungen."

Diese Anschuldigung ist um so bemerkenswerter, als erst am Sonntag Mafkarat al-Islam über eine vorgeblich vom Widerstand in der irakischen Stadt ar-Ramadi veröffentlichten Erklärung berichtete, in der eben dieser Vorwurf erhoben wurde.

Darin wurde vor Gott erklärt, daß der irakische Widerstand keine Zivilisten angreife.

"Schaut, wer von diesen Explosionen profitiert und ihr werdet wissen, wer der Kriminelle dahinter ist. Damit die Wahrheit nicht mit Lüge verwechselt wird, sagen wir: das Blut der Muslime ist uns nicht so billig wie den Kreuzfahrern. Wir vergießen es nicht auf diese Art, insbesondere, da einer der Hauptgründe für unsere Erklärung des Jihad gegen die Kreuzfahrer der Schutz des Lebens der Muslime war. Wir erinnern uns des Ausspruchs des Propheten Mohammed, mögen Gottes Frieden und Segen mit ihm sein, daß 'die ersten Angelegenheiten, die am Tage der Auferstehung entschieden werden, Fälle sein werden, in denen Blut vergossen wurde' und seines Ausspruchs 'ein Mensch hat in seiner Religion einen guten Stand, solange er nicht unrechtes Blutvergießen verschuldet hat'", so die Erklärung.

Tatsächlich scheinen im Auftrag der Besatzer verübte Anschläge wahrscheinlicher, als daß diese von Widerstandskämpfern verübt würden. Nicht nur, daß anhaltende Gewalt zweifellos der beste Vorwand für eine weitere Anwesenheit der Besatzer darstellt, hierdurch würde außerdem der Widerstand in Mißkredit gebracht.

Auch wenn zweifellos weitere verantwortliche Organisationen und Gruppierungen als Verantwortliche denkbar sind, so ist es doch entscheidend, daß dieser Standpunkt nun von al-Sadr offen aufgegriffen wurde.





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