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Verteilung der Beute

Konferenz von Ölgesellschaften zum Irak

25.06.2005  






Am Donnerstag berichtete die britische "The London Line", daß am 29. Juni in London eine Konferenz stattfinden wird, in der zahlreiche Ölgesellschaften über die irakischen Ölvorkommen "sprechen" werden.

Als Teilnehmer der zweitägigen, von der britischen Regierung geförderten Konferenz im Hotel Hilton im Londoner Stadtteil Paddington werden demnach unter anderem Führungskräfte von BP, Shell, Exxon Mobil, aber auch des US-Konzerns Halliburton, erwartet. Für ihre "Teilnahmegebühr" von 1.200 britischen Pfund (rund 1.800 Euro) werden sie dort mit höchstrangigen Beamten des "irakischen Ölministeriums" - also von den Besatzern eingesetzten Personen - sprechen können.

"Dies ist eine Vernetzungs-Gelegenheit für britische Unternehmen, die mit irakischem Öl beschäftigt sind", sagte Dr. Hussain Rabia, Geschäftsführer der Entrac Petroleum Ltd. "Wir haben die moralische Unterstützung der britischen Regierung. Sie bringen die Jungs aus dem Irak her, bieten ihnen Visa. Wir erwarten, daß alle großen Ölgesellschaften hier sein werden."

Tatsächlich wird um die Teilnahme an der Konferenz ein ziemliches Geheimnis gemacht. So wollte der Shell-Sprecher Simon Buerk nicht bestätigen, daß ein Mitarbeiter des Unternehmens teilnehmen würde, sagte aber, er "wäre überhaupt nicht überrascht, wenn sie dort wären."

"Wir streben eine langfristige Präsenz im Irak an", sagte er. "Wir haben dem [irakischen] Ölministerium und Ingenieuren bei der Ausbildung geholfen."

Die Arbeiter der irakischen Ölindustrie hingehen stehen der Konferenz äußerst kritisch gegenüber.

"Die zweite Phase des Krieges wird durch diese Konferenz, die die Industrie zerlegen wird, eingeläutet", sagte Hasan Juma'a, Vorsitzender der Irakischen Gewerkschaft der Ölarbeiter. "Es geht darum, Teile des Iraks an die Länder zu geben, die ihn angegriffen haben - sie bekommen einen Teil des Kuchens als Belohnung. Die britische Regierung wird dies unterstützen, um ihre Schulden im Irak zu bezahlen."

Ein Sprecher der britischen Regierungseinrichtung "UK Trade and Investment" ("Britischer Handel und Investitionen") bestritt hingegen, daß auf der Konferenz Verträge vergeben würden - was allerdings nicht ausschließt, daß dort die Bedingungen und die Empfänger dieser Verträge ausgehandelt werden.

Da auch die Organisation "The Corporate Pirates" ("Die Wirtschaftspiraten") größte Zweifel an den Hintergründen der Konferenz hat, hat sie in einer Meldung auf der britischen Indymedia-Website bereits angekündigt, am 29. Juni vor dem Hotel demonstrieren zu wollen.





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