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Gezielte Spekulationen

Rumsfeld nimmt Iran ins Visier

13.07.2005  






Am Dienstag berichtete AFP, daß der US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld eine Beteiligung des Irans an dem Anschlag in Israel, bei dem eine Frau und zwei Jugendliche getötet wurden, für möglich halte.

"Ich möchte nicht andeuten, daß ich heute etwas über den Angriff weiß, aber eindeutig ist es eines der erklärten und dauerhaften Ziele des Irans, Israel zu schaden", so Rumsfeld bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem italienischen Verteidigungsminister Antonio Martino.

"Wir wissen, daß der Iran auf der Terroristen-Liste gewesen ist. Wir wissen, daß der Iran der Hezbollah [Hizb Allah] und anderen Organisationen geholfen hat und Material und Leute über Damaskus nach Beirut und weiter in Positionen, von denen aus sie Israel für Jahre und Jahre und Jahre und Jahre angreifen können, gebracht hat", so Rumsfeld weiter.

Während Rumsfeld also selbst zugibt, keinerlei Anhaltspunkte für eine wie auch immer geartete Mittäterschaft Irans zu besitzen, bringt er das Land doch erneut in Verbindung mit Terrorismus. Schon der Hinweis Rumsfelds auf die "Terroristen-Liste" belegt aber, wie "fundiert" seine "Vermutung" ist. Auf dieser Liste befinden sich neben dem Iran noch der Irak, Libyen, Nordkorea, der Sudan, Syrien und Kuba - also exakt nur jene Länder, denen die USA feindlich gegenüberstehen. Insbesondere Kuba war in der Vergangenheit eher selbst Opfer seitens der USA unterstützter Terroranschläge denn umgekehrt. Zahlreiche andere Länder, die genügend Anlaß gäben, ebenfalls auf der Liste genannt zu werden, bleibt dieses Schicksal offenbar aufgrund "freundschaftlicher Beziehungen" mit den USA erspart.

Rumsfelds Plan, einmal mehr den Iran der Verbindung mit und Unterstützung von Terroristen zu beschuldigen, ist offenbar aufgegangen, so titelte beispielsweise Spiegel Online mit "Rumsfeld vermutet Iran hinter Anschlag in Israel". Wer den entsprechenden Artikel nicht liest, gewinnt hier also wahrscheinlich eine Überzeugung, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.

Letztlich muß dies im Zusammenhang mit der sich seit Monaten steigernden Kriegsrhetorik der USA gegenüber dem Iran gesehen werden. Es ist mittlerweile unübersehbar, daß hier die gleiche Strategie verwendet wird, wie dies bereits bei der Vorbereitung des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen den Irak geschah.





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