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Gelungene Gehirnwäsche

Britische Soldaten sprechen sich gegen Genfer Konventionen aus

22.07.2005  






Ein am Donnerstag vom britischen Guardian veröffentlichter Artikel läßt kaum noch einen Zweifel daran, wie "effektiv" die Ausbildung von Soldaten ist, vergessen sie dabei doch offenbar jegliche humanitären Grundsätze.

Mehrere Soldaten sprachen sich demnach gegenüber dem Guardian nicht nur für ein Ende der Verfahren gegen britischen Soldaten, denen die Folterung und die Tötung von Irakern vorgeworfen wird, sondern vielmehr auch gegen die Akzeptanz des Internationalen Strafgerichtshofs - der auch für Kriegsverbrechen zuständig ist - durch Großbritannien aus.

Hinsichtlich der Eröffnung eines Kriegsgerichtsverfahrens gegen drei britische Soldaten, denen die Ermordung des irakischen Zivilisten Baha Mousa vorgeworfen wird sagte ein britischer Soldat, der die beschuldigten Soldaten kennt: "Das wird alle anderen Burschen in eine schreckliche Lage bringen. Jeder wird Angst haben, irgendetwas zu tun. Wenn sie beschossen werden, werden sie Angst haben, zurückzufeuern."

Dieser wie auch weitere Soldaten wollten ihre Namen nicht nennen, da es ihnen verboten ist, mit der Presse zu sprechen.

"Die Moral wird einen Tiefpunkt erreichen. Die Situation im Irak wird sich in Nordirland verwandeln. Die Leute werden sich weigern, im Irak zu dienen, oder jeder wird darum bitten, hinter der Front zu dienen oder andere Pflichten zu übernehmen", so der Soldat weiter. "Soldaten werden Angst haben, jemanden anzufassen."

Ein anderer Soldat nannte die Anklage eine "verdammte Schande" und sagte: "Es wird kaum jemanden dazu bringen, eher dorthin gehen zu wollen."

"Es ist schon eine Zeit her, daß ich im Irak war", sagte er. "Aber selbst da war die Stimmung schon nicht besonders gut. Die Leute sind normalerweise froh, irgendwohin entsandt zu werden. Es ist kein beliebter Einsatzort und wird das noch weniger. Ganz eindeutig, wenn man merkt, daß man in einem Gericht endet, weil man angeklagt wird ... ja, nicht von der Armee, sondern von Politikern."

Der Soldat, der an der Eroberung des Iraks beteiligt war, ist offenbar der Ansicht, daß es keinen Grund dafür gibt, die Verantwortlichen für die Folterung mehrerer Iraker, die schließlich zum Tod Baha Mousas geführt hat, zu bestrafen.

"Die Leute müssen verstehen, daß wenn man der Art Feind wie im Irak gegenübersteht, das ist kein Feind in einer Uniform. Das sind Selbstmordbomber und Zeugs. Es könnte jeder sein. Man weiß nicht, wer wer ist. Man weiß nicht, en man beschützen soll und wer einen angreifen wird, egal ob sie in einem Auto oder auf der Straße sind", so der Soldat weiter. Um hier Klarheit zu schaffen, sind ihm offenbar Mittel recht, die im Rahmen der Genfer Konventionen eindeutig untersagt sind.

Daß er die so beliebte Entschuldigung, die Soldaten seien nie hinsichtlich der Genfer Konventionen geschult worden, wiederholt nur das bei beschuldigten US-Soldaten so beliebte Argument, demzufolge sie daher nicht wissen konnten, daß die Folterung und Ermordung von Gefangenen rechtswidrig ist.

Ein anderer Soldat sagte über das Verfahren: "Es ist schrecklich, daß das passiert. Ich glaube, Großbritannien hätte es [das Gesetz zum Internationalen Strafgerichtshof von 2001] gar nicht erst unterzeichnen sollen. Die Amerikaner sind davon ausgenommen. Das bringt nur das Leben von britischen Soldaten in Gefahr. Ich glaube, daß es falsch ist, daß die Burschen angeklagt werden und daß es jedem britischen Soldaten passieren könnte."

Nicht nur, daß dieser Soldat offenbar der Ansicht ist, daß britische Soldaten über internationalem Recht wie auch allgemeinen humanitären Grundsätzen stehen, er ist sogar der Ansicht, daß jeder britische Soldat ein derartiges Verfahren zu befürchten hat, was nur den Schluß zuläßt, daß eben auch alle Soldaten an entsprechenden Verbrechen beteiligt sind oder waren.

Ein anderer Soldat machte klar, was er über derartige grundlegende internationale Gesetze hinsichtlich der Menschenrechte hält, als er sagte, daß "man da draußen ist, um einen Job zu machen. Wenn man anfangen muß, über alberne Dinge nachzudenken, wegen derer man angeklagt werden könnte, gefährdet man das Leben von Menschen." Das Leben derer, die dabei zu Tode gefoltert werden, ist für ihn augenscheinlich bestenfalls zweitrangig.





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