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Nur ein Irrtum?

Kein Grund für Menenez' Tod

29.07.2005  






Am Donnerstag veröffentlichte der britische Guardian einen Artikel, der belegt, daß die britische Polizei - oder wer auch immer in Wahrheit die tödlichen Schüsse abgefeuert hat - bei objektiver Betrachtung keinerlei Grund hatte, den Brasilianer Jean Charles de Menezes in der Londoner U-Bahn zu erschießen.

Bei einer Pressekonferenz im Anschluß an ein Treffen mit der Polizei stellte Vivien Figueiredo, eine 22-jährige Cousine des Getöteten, klar, daß es keinen Zweifel an der Rechtswidrigkeit seiner Erschießung geben kann.

"Er benutzte ein Ticket", sagte sie. "Er trug keine dicke Jacke, er trug eine Jeansjacke. Aber selbst wenn er eine dicke Jacke getragen hätte, wäre das keine Entschuldigung dafür, ihn zu töten." Außerdem sei er keineswegs über eine Absperrung gesprungen, wie in ersten Berichten der Polizei behauptet wurde.

Neueren Berichten zufolge wurde de Menezes sieben Mal in den Kopf und einmal in die Schulter geschossen - erste Augenzeugenberichte sprachen "nur" von fünf Schüssen.

Übrig bleibt als Begründung für seine öffentliche "Hinrichtung" also offenbar einzig die Behauptung, das Haus in dem der vermeintliche "mögliche Terrorist" wohnte, sei bereits beobachtet und er verfolgt worden, als er es verließ.

Zweifellos bietet dieser Fall auch einen Ausblick auf das Deutschland nach einem Wahlsieg der CDU/CSU, da diese sich für einen Einsatz der Bundeswehr im Innern - wofür sie nicht im geringsten ausgebildet ist - ausspricht.

Unter diesem Aspekt liefert der Tod des Brasilianers ein bedeutendes Beispiel für die mögliche Zukunft Deutschlands. Der von den britischen Beamten in diesem Fall angewandte Befehl des "schießen, um zu töten" ist genau jener, den auch Soldaten in ihrer Grundausbildung verinnerlichen sollen. Die Folgen, wenn eben diese nur rudimentär ausgebildeten Soldaten eingesetzt würden, um Sportveranstaltungen oder andere vorgeblich "gefährdete" Ereignisse zu bewachen, sind nicht schwer vorstellbar.





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