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Tödliche Fallen

Neue Minen für neue und alte Kriege der USA

09.08.2005  






Bereits am Mittwoch der vergangenen Woche berichtete die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), daß die USA im Dezember die Entscheidung über die Produktion einer neuen Art von ausdrücklich gegen Personen gerichteten Landminen fällen werden.

Das "Spider" ("Spinne") genannte System von Antipersonenminen spannt ein Netz von Stolperdrähten über das verminte Gebiet. Eine von einem Soldaten bediente Kontrolleinheit kann bis zu 84 dieser Minen überwachen und sie damit per Hand zur Explosion bringen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die Minen in einen Modus zu versetzen, der sie automatisch zur Explosion bringt, wenn einer der Drähte ausgelöst wird - also wie die Millionen in den unzähligen Kriegsgebieten der Welt ausgelegten Minen, die noch Jahrzehnte später Menschen töten und verstümmeln. Damit widerspricht dieses Minensystem zwar dem Abkommen von Ottawa, das die Herstellung aller Antipersonenminen untersagt, da dieses aber von den USA - im Gegensatz zu mittlerweile 153 anderen Staaten - nicht unterzeichnet wurde, ist es für die USA auch nicht bindend.

Bisher hat das US-Heer 135 Millionen US-Dollar in die Entwicklung der Spider investiert. 390 Millionen US-Dollar sind bereits für die Herstellung von 1.620 Spider-Systemen und 186.300 Minen vorgesehen.

172 Millionen US-Dollar flossen bisher in das Entwicklungsprogramm für ein weiteres Minensystem, das "Intelligent Munitions System". Der Beschreibung des Systems zufolge handelt es sich um "ein integriertes System von Wirkungen (tödlich, nicht-tödlich, Antifahrzeug, Antipersonen, Explosionen), Software, Sensoren/Sucher und Kommunikationsmitteln, das auf verschiedene Arten eingesetzt werden kann und in der Lage ist, unbeaufsichtigt die Ortung, Klassifizierung, Identifizierung, Verfolgung und Angriff ausgewählter Ziele durchzuführen." In der Zeit von 2005 bis 2011 sollen 1,3 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung und Herstellung dieses Waffensystems gesteckt werden.

Bereits im Februar des vergangenen Jahres beantragte das Pentagon 20,2 Millionen US-Dollar für die Herstellung von 40.000 Antipersonenminen vom Typ M18A1E1, die zwischen Juni 2005 und März 2006 produziert werden sollen.

Bei "Matrix" handelt es sich um eine offenbar vereinfachte Variante des Spider-Systems, um dieses schneller einsetzen zu können. Der Unterschied ist hierbei anscheinend vorrangig, daß dabei statt Stolperdrähten optische und Infrarot-Sensoren eingesetzt werden, um "Eindringlinge" aufzuspüren. Bereits im Januar hatte Alliant Techsystems, der Hersteller dieses Minensystems, gemeldet, daß bis zum Juni 25 dieser Systeme an die US-Truppen im Irak geliefert werden würden - diese befinden sich demnach dort bereits im Einsatz.





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