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Befreundete Terroristen

Zweierlei Maß der USA

15.08.2005  






Wie das US-Militär am Montag berichtete, sind zwei Mitglieder der Organisation Mujaheddin-e-Khalq (MEK) am 4. August in der irakischen Hauptstadt Baghdad entführt worden.

Demnach handelt es sich bei den Mitgliedern der MEK um Personen, die als Zivilisten betrachtet werden und damit dem Schutz der Genfer Konventionen unterliegen.

"Die Multinationalen Streitkräfte im Irak [MNFI] verurteilen die Entführung von Personen, die unter dem Schutz der Genfer Konventionen stehen, auf schärfste", so das US-Militär in einer Erklärung.

Die Besatzungstruppen setzen offenbar alles daran, die beiden Entführten zu finden und zu befreien. Nicht nur, daß die "irakische Polizei" aufgefordert wurde, den Fall zu untersuchen, Einheiten der Besatzer arbeiten außerdem mit zahlreichen Einheiten der "Polizei" und des "Innenministeriums" zusammen. Außerdem wurde mit einer vollständigen Begutachtung der Gefährdungslage von MEK-Mitgliedern, die das Lager Ashraf, wo mehrere tausend MEK-Mitglieder derzeit der offiziellen Version zufolge "untergebracht" sind, begonnen.

Das bemerkenswerte an dieser Meldung ist sicherlich nicht, daß zwei weitere Menschen im Irak entführt worden sind. Vielmehr handelt es sich bei den Mujaheddin-e-Khalq um eine Organisation, die seit Jahren mit Waffengewalt versucht, den Iran zu destabilisieren und die gewählte Regierung zu stürzen. Zur Zeit Saddam Husseins wurde die MEK von der irakischen Regierung auf irakischem Gebiet geduldet und unterstützt.

Selbst das US-Außenministerium ist - zumindest offiziell - der Überzeugung, daß es sich bei der MEK um eine "terroristische Organisation" handelt.

Der einzige Unterschied zu anderen "Terroristen" ist offenbar, daß die MEK ihren Kampf gegen ein Land beziehungsweise dessen Führung richten, das den USA selbst ein Dorn im Auge ist und das mit wachsender Wahrscheinlichkeit zukünftig unter einem Vorwand durch die USA angegriffen werden wird.

Während andere "Terroristen" nach Ansicht der US-Regierung offenbar alle Menschenrechte verloren haben und ohne Anklage oder Urteil für unbegrenzte Zeit ohne Möglichkeit der Rechtsmittel festgehalten und gefoltert und darüber hinaus zwecks noch brutalerer Foltermethoden in andere Länder "überstellt" werden können, genießen die Mitglieder der MEK im Irak "den Schutz der Genfer Konventionen".

Diese Vorgehensweise nur als heuchlerisch zu bezeichnen wäre, als würde man die Vernichtung der japanischen Stadt Hiroshima durch die Atombombe als einfache Bombardierung bezeichnen. Tatsächlich offenbart sich hier ein Staat, der nicht nur von sich behauptet, Hüter des einzigen Rechts zu sein, sondern auch bereit ist, dies entsprechend aktuellen Bedürfnissen anzupassen.





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