Bereits im vergangenen Monat sprach sich Tom Tancredo, Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus und Mitglied der Republikanischen Partei, dafür aus, im Falle von Anschlägen mit Atombomben in den USA die heiligen islamischen Städte Mekka und Medina ebenfalls mit Atombomben auszulöschen. Hierbei würde es seiner Ansicht nach offenbar vollkommen ausreichen, wenn die USA überzeugt wären, daß der oder die Anschläge das Ergebnis von "extremistischen, fundamentalistischen Muslimen" wären. Eine tatsächliche Verbindung zu Mekka und Medina oder auch nur Saudi-Arabien - ungeachtet der in jedem Fall Millionen unschuldiger Menschen - wäre seiner Meinung nach offenbar völlig unnötig. In der Ausgabe vom 1. August berichtete "The American Conservative", daß US-Vizepräsident Richard "Dick" Cheney das US-Strategic Command (STRATCOM) beauftragt hat, Angriffspläne für den Iran unter Einschluß konventioneller und taktischer Atomwaffen für den Fall eines neuerlichen terroristischen Anschlags auf die USA zu entwerfen. Die Quelle für diese Meldung ist nicht bekannt, es scheint aber alles andere als unwahrscheinlich, daß Cheney diesen Befehl erteilt hat. In einem Interview hat sich nun ein pensionierter US-General für beide Pläne ausgesprochen. General Paul Vallely ist zwar nicht mehr im aktiven Dienst tätig, dafür aber um so aktiver an der Politik in Washington beteiligt. Er ist der Vorsitzende des Militärkomitees des "Center for Security Policy" - der "Denkfabrik" des Israel nahestehenden Frank J. Gaffney - und Mitbegründer des "Iran Policy Committee", daß die von den USA selbst als terroristische Organisation bezeichneten Mujaheddin-e-Khalq, die seit Jahren mit Anschlägen versuchen, die iranische Regierung zu destabilisieren, unterstützt. Darüber hinaus ist er als militärischer Kommentator für "Fox News" tätig. "Die andere Sache an der wir arbeiten ist die nukleare Abschreckungsstrategie gegen den radikalen Islam, ziemlich so, wie wir es im Kalten Krieg hatten, als wir den Russen sagten, ihr wißt, ihr startet eine, und zehn eurer Städte sind weg. OK. Irgendwie müssen wir dem radikalen Islam sagen, daß bei jedem Hinweis auf Atomwaffen, die in die Vereinigten Staaten kommen, Mekka und Medina zu Sand werden. Es wird niemals wieder einen Hajj [Pilgerfahrt] geben. Und sie müssen einen Hajj in ihrem Leben unternehmen. (Lacht) Nicht, daß wir es tun würden, aber Tatsache ist, daß man sie das Fürchten lehren muß. Das ist das einzige, das sie verstehen", so Vallely. Und auch gegen den Iran möchte er Atomwaffen einsetzen - gemäß der Präventivkriegsstrategie der Bush-Regierung als Erster. Um hierfür einen Vorwand zu erlangen, hofft er auf eine "Reaktion" Irans auf eine Sperre der Straße von Hormuz für iranische Schiffe durch die US-Marine. Auf die Frage nach der öffentlichen Reaktion bei einem solchen Erstschlag sagte er: "Nun, deshalb glauben wir, daß die Marine-Sache sie zu etwas Dummen treiben wird. Und wir hoffen, daß sie es tun. Und dann den Hammer auf sie niedergehen lassen. Wir wissen, daß sie sie gegen uns einsetzen werden. An Präventivschlägen ist nichts falsch." Auf erneute Nachfrage nach der öffentlichen Reaktion und dem zu erwartenden Aufschrei sagte er dann: "Das wird in jedem Fall passieren. Also hat Bush nichts zu verlieren." Zurück zur Startseite Impressum und Datenschutz contact: EMail |