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Das Recht des Stärkeren

Briten geben Gefangenenbefreiung zu

20.09.2005  






Einem von der australischen ABC am Dienstag veröffentlichten Reuters-Bericht zufolge hat das britische Militär mittlerweile zugegeben, ein Gefängnis in der südirakischen Stadt Basra gestürmt zu haben, um zwei britische Soldaten zu befreien.

Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums sagte demnach in London, daß die Gefängnismauer von einem Panzer des Typs "Warrior" durchbrochen worden sei.

Die genauere Beschreibung der Umstände seitens des verantwortlichen Kommandeurs in Basra, Brigadegeneral John Lorimer, erscheint allerdings äußerst zweifelhaft.

"Von Beginn an hatte ich guten Grund dafür, anzunehmen, daß die beiden Soldaten in Gefahr waren", sagte er in einer Erklärung. Seine Besorgnis sei noch gewachsen, nachdem er Informationen erhalten habe, daß die beiden britischen Soldaten an "Elemente der Miliz" übergeben worden seien.

Daraufhin sei die Entscheidung getroffen worden, das Polizeirevier und das dazugehörige Gefängnis zu stürmen. Der Panzer durchbrach daraufhin die Mauer und britische Soldaten drangen in das Gebäude ein. Nachdem festgestellt worden sei, daß die beiden Soldaten nicht mehr in den Gefängnis waren, seien sie erfolgreich aus einem nahegelegenen Haus "gerettet" worden.

Das Verteidigungsministerium widersprach auch Medienberichten, denen zufolge durch den Angriff auf das Gefängnis auch 150 weitere Gefangene fliehen konnten.

Lorimer behauptet also, das Gefängnis sei von britischen Soldaten gestürmt worden, nachdem er erfahren hatte, daß die beiden britischen Soldaten nicht mehr dort waren. Entweder handelte es sich hier in Wahrheit um eine Racheaktion oder die Befreiung der Soldaten hat sich deutlich anders zugetragen.

Eine Erklärung des Büros des shiitischen Geistlichen Muqtada al-Sadr, die in englischer Übersetzung von Juan Cole veröffentlicht wurde, beleuchtet nicht nur tiefergehend den Hintergrund der Verhaftung der beiden Soldaten, sondern scheint auch zu belegen, daß beides zutrifft.

"Zwei Soldaten der britischen Besatzungstruppen eröffneten in der Nähe eines religiösen Zentrums, das die Menschen in Basra häufig besuchen, das Feuer auf Passanten, woraufhin Polizeistreifen zwei Personen in einem weißen Fahrzeug verhafteten. Es stellte sich heraus, daß sie Briten waren und britische Besatzungstruppen schritten ein, um sie zu befreien. Die Menschen Basras demonstrierten, um dies zu verhindern und die Besatzungskräfte reagierten, indem sie das Feuer auf die Demonstranten eröffneten, wodurch viele von ihnen verletzt und getötet wurden. Zur Vergeltung verbrannten die Anwohner zwei britische Panzer. Die zwei verhafteten Briten hatten Sprengstoff und Fernauslöser, als auch leichte und mittlere Waffen und weitere Ausrüstungsgegenstände bei sich", so die Erklärung.

Auch wenn diese Erklärung sicherlich mit einer gewissen Skepsis zu betrachten ist, so deckt sich die Beschreibung doch mit den bisherigen Berichten des Vorfalls. Sollten die beiden in ziviler Kleidung getarnten Soldaten - auch dies bereits wieder ein Bruch der Genfer Konventionen - tatsächlich Sprengstoff und Fernauslöser bei sich gehabt haben, so wäre dies zweifellos der entscheidende Beweis für die seitens des irakischen Widerstands immer wieder vorgebrachten Vorwürfe, die Besatzer selbst würden Bomben gegen die irakische Bevölkerung legen.

"Später in der Nacht stürmten britische Streitkräfte das Polizeipräsidium der Provinz Basra, befreiten die zwei Briten als auch fast 150 Terroristen und verbrannten die Polizeifahrzeuge", so die Erklärung weiter.





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