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Schnelle Lügen

Britische Soldaten bekämpfen "iranische Agenten"

25.09.2005  






Es ist noch nicht einmal eine Woche her, daß zwei britische Soldaten in der südirakischen Stadt Basra verhaftet wurden, weil ihnen vorgeworfen wurde, als Zivilisten getarnt auf "irakische Polizisten" geschossen zu haben und sie kurze Zeit später mit Waffengewalt aus einem Gefängnis befreit wurden. Am Sonntag nun veröffentlichte die britische Times bereits einen Artikel, in dem die Soldaten unter Berufung auf ungenannte "Quellen" als Mitglieder der britischen Spezialeinheit SAS (Special Air Service) bezeichnet wurden, die in der Stadt vorgeblich einen "geheimen Krieg" gegen "iranische Agenten" führen.

"Seit dem Anstieg der Angriffe gegen britische Streitkräfte vor zwei Monaten arbeitet ein 24-köpfiges Team der SAS aus Basra heraus, um ein Sicherheitsnetz zu bilden, um die Bomber daran zu hindern, aus dem Iran in die Stadt zu kommen", so eine Quelle. "Das Ziel ist, die von den Rebellen genutzten Routen zu identifizieren und sie zu fangen oder zu töten."

Die beiden Soldaten seien demnach auf einer Erkundungspatrouille gewesen, bei der sie außerdem eine zweite Patrouille mit "mehr Gerätschaften und mehr Feuerkraft" ausrüsten sollten. Diese Behauptung erklärt allerdings weder, warum die Soldaten das Feuer auf "irakische Polizisten" und auch Zivilisten eröffneten oder warum sie Sprengstoff und Fernauslöser bei sich hatten.

Die von der britischen Militärpolizei durchgeführte "Untersuchung" des Vorfalls wird sich denn auch nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums auf die Frage konzentrieren, wie die beiden Soldaten "enttarnt" werden konnten - tatsächlich dürfte die dabei gestellte Frage allerdings eher lauten, warum es ihnen nicht gelungen ist, rechtzeitig zu fliehen, so daß der Vorfall ausgesehen hätte wie ein weiterer Fall der Gewalt von Irakern gegen Iraker.

Es scheint nur zu offensichtlich, daß nun versucht wird die Verhaftung und insbesondere die gewaltsame Befreiung der beiden Soldaten dadurch zu verdrängen, daß sie mit der bereits Anfang des vergangenen Monats ohne Beweise aufgestellten Behauptung, der Iran würde Bomben an den irakischen Widerstand liefern, in Verbindung gebracht werden. Würde es sich tatsächlich um einen derart geheimen Spezialauftrag handeln, so würde diese Information kaum je die Presse erreichen.





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