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Meinungskontrolle

Kein Flug mit falscher Kleidung

07.10.2005  






Eine CNN-Meldung vom Freitag läßt vermuten, daß die Besatzung einer Maschine der Southwest Airlines der Besatzung eines Flugzeugs der dänischen Fluggesellschaft Maersk bei der "subjektiven Passagierauswahl" in nichts nachstehen wollte.

Ebenfalls am Dienstag hatte ein Passagier der dänischen Maschine das Flugzeg vor dem Start verlassen müssen, weil andere Passagiere geäußert hatten, daß sie sich von ihm "bedroht" fühlten - weil er eine arabische Zeitung las.

Die anderen Passagiere des Southwest Airlines-Fluges von Los Angeles nach Portland haben sich zwar offenbar nicht bedroht gefühlt, die Besatzung zwang Lorrie Heasley und ihren Ehemann aber, bei einem Zwischenstop in Reno, die Maschine zu verlassen. Grund hierfür war allein das - wenn auch zweifellos provozierende - T-Shirt, das sie trug.

Darauf waren US-Präsident George W. Bush, Vizepräsident Richard "Dick" Cheney und Außenministerin Condoleezza Rice abgebildet. Darunter standen in Anspielung auf den Film "Meet the Fockers" ("Meine Frau, Ihre Schwiegereltern und ich") die Worte "Meet the Fuckers" ("Triff die Arschlöcher").

Die gegenteiligen Behauptungen hinsichtlich des genauen Hergangs von Heasley und einer Sprecherin der Fluggesellschaft sind letztlich kaum von Belang. Heasley sagte aus, sie habe sich ein Sweatshirt übergezogen, nachdem sie von der Besatzung aufgefordert worden war, ihr T-Shirt zu bedecken. Das Sweatshirt sei dann "hochgerutscht", als sie geschlafen habe. Daraufhin sei sie aufgefordert worden, ihr T-Shirt von innen nach außen gewendet zu tragen, woraufhin sie und ihr Ehemann es vorzogen, die Maschine zu verlassen. Die Sprecherin Marilee McInnis andererseits sagte, Heasley habe sich geweigert, ihr T-Shirt zu bedecken.

Auch wenn Fluggesellschaften einen sehr großen Ermessensspielraum haben, Fluggästen den Flug zu verweigern und Heasleys angekündigte Klage auf Schadensersatz demnach kaum erfolgversprechend erscheint, so ist dies doch zweifellos ein weiterer bemerkenswerter Eingriff in die Meinungsfreiheit in einem Land, in dem diese offizieller Darstellung zufolge eines der höchsten Güter ist.





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