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Machtausdehnung

Neue US-Basen in Bulgarien und Rumänien

26.10.2005  






Wie die von den USA finanzierte "Southeast Europe Online" (SEE) am Dienstag berichtete, werden die USA Truppenverbände in Rumänien und Bulgarien stationieren.

In einem Interview sagte der stellvertretende US-Botschafter für Bulgarien, Jeffrey Levine, gegenüber AP, daß den Plänen zufolge 2.700 US-Soldaten nach Bulgarien und 3.200 nach Rumänien verlegt würden.

Levine zufolge werden die US-Soldaten in gemeinsam genutzten Militäreinrichtungen stationiert werden. In Bulgarien wird dies die Luftwaffenbasis Bezmer und in der Nähe des Ausbildungslagers bei Novo Selo sein. In Rumänien werden die US-Soldaten nach Aussage des rumänischen Präsidenten Traian Basescu in der Hafenstadt Constanta und dem Ausbildungsgebiet Babadag, südlich des Sees Razelm am Donaudelta, stationiert werden.

Alle genannten Basen liegen also in unmittelbarer Nähe zum Schwarzen Meer.

Eine abschließende Entscheidung über die Nutzung der bulgarischen Basen wird dem Verteidigungsminister Rumäniens, Vesselin Bliznakov, in der zeit vom 10. bis zum 15. Dezember vom Parlament des Landes gefällt werden. Da Bulgarien auch schon bisher als enger Verbündeter der USA fungiert hat und die USA dem Land im Gegenzug 100 Millionen US-Dollar an Militärhilfen und 500 Millionen US-Dollar an Wirtschaftshilfen zur Verfügung gestellt haben, ist kaum anzunehmen, daß das bulgarische Parlament hier ablehnend entscheiden wird.

Den Interessen der USA dienen diese Stationierungen gleich auf mehrere Weise.

Einerseits wird so das Schwarze Meer, das auch die Schwarzmeerflotte Rußlands beheimatet, endgültig durch US-Truppenverbände eingekreist sein. Zwar kommt der Schwarzmeerflotte nicht mehr die strategische Bedeutung zu, wie dies in der Vergangenheit der Fall war, sie ist aber nach wie vor ein nicht zu vernachlässigender militärischer Machtfaktor Rußlands. Außerdem stellt sie zweifellos nach wie vor einen gewichtigen "psychologischen Machtfaktor" innerhalb Rußlands dar.

Auch die rein geographische Lage der Basen ist für die USA sicherlich nicht unwichtig. Auf der einen Seite bieten sie so in der Nähe des Mittleren Ostens gelegene Angriffsbasen, auf der anderen Seite sind sie auch in der Lage, Rußland selbst zu bedrohen - wobei die psychologische Wirkung, daß sich die USA derart in ehemalige Gebiete des Warschauer Paktes ausbreitet, noch völlig außer Acht gelassen ist.

Den vermutlich wichtigsten Grund dürfte aber ein Blick auf Karten der Verläufe von Gaspipelines aus dem Osten Richtung Europa offenbaren.

Nicht nur, daß eine bereits bestehende Gaspipeline entlang der Küstenregion von Rumänien und Bulgarien - also exakt den Truppenstationierungen der USA - verläuft, zwei geplante wichtige Ölpipelines nach Europa werden ebenfalls in eben diesen Ländern beginnen.

Einmal mehr sind die USA also offenbar bestrebt, die Energieversorgung der Welt unter ihre Kontrolle zu bringen - wenn auch in diesem Fall zumindest bisher ohne kriegerische Akte.





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