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Verdachtsmomente

Am falschen Ort gebetet

02.11.2005  






Eine AP-Meldung vom Mittwoch belegt einmal mehr, daß "muslimisch" aussehende Menschen in den USA immer häufiger als grundsätzlich verdächtig und "mögliche Terroristen" angesehen werden.

Der Vorfall ereignete sich bereits am 19. September in Stadion der Football-Mannschaft New York Giants während eines Spiels der Mannschaft gegen die New Orleans Saints.

Fünf Muslime hatten dort ihre Sitze verlassen, um gemeinsam eines der ihrem Glauben zufolge vorgeschriebenen fünf Tagesgebete zu sprechen. Hierfür hatten sie sich nach Aussage des FBI in den Bereich des Hauptlufteintrittskanals begeben, der allerdings weder abgesperrt noch anderweitig kenntlich gemacht war. Erschwerend kam offenbar hinzu, daß der frühere US-Präsident George H. W. Bush ebenfalls in dem Stadion war.

Während die Männer beteten kamen 10 Sicherheitsbeamte und 3 Staatspolizisten auf sie zu und forderten sie auf, mitzukommen, berichtete der 27-jährige Jurastudent Sami Shaban, einer der Männer. Daraufhin wurden er und die anderen vier verhört. Anschließend wurde es ihnen untersagt, zu ihren Sitzen zurückzukehren, stattdessen wurden ihnen Plätze in einem anderen Bereich zugewiesen. Den Rest des Spiels standen drei Wachen neben ihnen, die sie nach dem Spiel auch zu ihren Autos begleiteten.

"Wir hatten 80.000 Leute dort, Bush der 41. Präsident war dort und wir hatten eine Gruppe von Herren, die sich in einem Bereich versammelten, der normalerweise von der Öffentlichkeit nicht genutzt wird, direkt neben dem Hauptlufteintrittskanal des Stadions und einer Nahrungsmittelaufbereitungseinrichtung", sagte der FBI-Agent Steven Siegel. "Es war, wo sie waren, nicht was sie taten." Zwischenzeitlich wurde der Ort nun durch eine Absperrung abgetrennt, so daß Stadionbesucher ihn nicht mehr ohne weiteres erreichen können.

"Wir erstellen keine Profile von irgendjemand, der in unsere Arena, Stadion oder Rennbahn kommt, auf irgendeiner Grundlage", so George Zoffinger, Präsident der "New Jersey Sports and Exposition Authority", die das Stadion betreibt. "Es gab keine Profilanalyse unserer Kunden. Das möchte ich klarstellen."

Tatsächlich stellt sich dann allerdings die Frage, wie es den Sicherheitskräften im Stadion aufgefallen sein sollte, daß sich die Männer an einem vorgeblich so gefährlichen Punkt zum Beten trafen. Wäre der Lufteintrittskanal schon zuvor als mögliche Bedrohung aufgefaßt worden, so wäre der Bereich sicherlich wie später auch geschehen, abgesperrt worden. Alternativ können die Männer nur auf dem Weg zu ihrem Gebetsplatz von Sicherheitskräften verfolgt worden sein, was auch die große Zahl an Sicherheitskräften erklären würde.

Dies würde allerdings bedeuten, daß die Männer schon zuvor von den Sicherheitskräften beobachtet wurden. Der einzige Grund hierfür kann ihr Äußeres, das auf einen muslimischen Hintergrund hindeutet, gewesen sein.





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