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Offensive "Stählerner Vorhang"

Häuserkampf ohne Widerstand?

06.11.2005  






Am frühen Morgen des Samstags hat das US-Militär im Irak mit einer weiteren Offensive gegen Widerstandskämpfer - beziehungsweise nach US-Darstellung "Al-Qaida" - begonnen.

Offiziellen Angaben zufolge wurden 2.500 US-Soldaten und 1.000 "irakische Soldaten" im Rahmen der Offensive "Stählerner Vorhang" gegen den etwa 4.000 Häuser großen Ort Husaybah aufgeboten. Während sich die US-Militärführung offenbar einmal mehr bemüht, die Schwere der Kämpfe herunterzuspielen, berichtete ein in eine an der Offensive beteiligte US-Einheit "eingebetteter" Reporter der New York Times von Häuserkämpfen.

Die irische Evening Echo zitierte US-Brigadegeneral Donald Alston mit den Worten: "Wir haben Feindkontakt, aber wir erleben keinen starken Widerstand. Sie setzen Handfeuerwaffen ein."

Die in der New York Times veröffentlichte Aussage des US-Hauptmanns Conlon Carabine klingt hingegen ganz anders. "Wir sind auf mehr Widerstand gestoßen, als ich erwartet habe", sagte er. "Ich dachte, sie würden eher eine Verteidigungsposition planen." Offenbar werden die US-Truppen beim Eindringen in Husaybah also direkt angegriffen.

Tatsächlich berichtete der Reporter von Kämpfern, die in Gassen und aus Fenstern heraus das Feuer auf die Soldaten eröffneten. Das US-Militär reagierte hierauf, indem Kampfflugzeuge 500-Pfund-Bomben abwarfen und M1A1 "Abrams"-Panzer ihre Geschütze abfeuerten. Den ganzen Tag über waren demnach Explosionen in dem Ort zu hören, als die Soldaten "Haus für Haus vordrangen".

Bei Einbruch der Dunkelheit war es den von Westen vordringenden Soldaten erst gelungen, mehrere Blocks in den Ort einzudringen.

Am Sonntag meldete AP, daß das US-Militär die Bewohner gewarnt hatte, daß auf jeden, der versuchen würde, in Fahrzeugen aus der Stadt zu fliehen, geschossen werden würde, so daß die Einwohner gezwungen sind, zu Fuß vor den schweren Waffen der Besatzer zu fliehen und ihren gesamten Besitz zurückzulassen. Da kaum anzunehmen ist, daß als Krankentransporte gekennzeichnete Fahrzeuge von den US-Soldaten anders behandelt werden, handelt es sich hier ein weiteres Mal um einen klaren Verstoß gegen die 4. Genfer Konventionen, die in Artikel 21 deren Schutz fordern und insbesondere auch des Artikels 51 "Schutz der Zivilbevölkerung" des Zusatzprotokolls von 1977.





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